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"Der Billardgott war uns nicht hold!"

veröffentlich am 16.12.2024 um 16.31 Uhr von Rainer Fehlberg
Greiffenbergs Frank Westphal schoss – wie es sich für den Kapitän gehört – mit 280 Punkten die Tagesbestleistung.

Die Uckermark-Liga erlebt einen spannenden letzten Spieltag der Hinrunde.

Die Billardspieler der Uckermark haben am letzten Wochenende die Hinrunde der Saison 2024/25 beendet. Aber diesmal ein wenig anders! Die Liga erprobt nämlich ein neues Spielsystem und teilt sich nach der Hinrunde in eine Gruppe der sechs Besten und eine der unteren Ränge. Ziemlich intensive Diskussionen entspannen sich rund um die Wettkämpfe darüber, ob man es nun in die obere Gruppe schafft. Noch nie hat man solche spannende Situation erlebt, noch nie wurde im Vorfeld und während des Wettkampfes so heftig debattiert. So konnte man es an zwei Freitagabenden hintereinander in der Gerswalder Spielstätte beobachtet, auf beiden Seiten der dicken Glasscheibe. Vor dem letzten Spieltag hatten vier Teams je 8 Punkte – Boitzenburg I, Templin II, Gerswalde II und Günterberg – und konnten hoffen auf je einen der zwei Plätze im Oberhaus. Templin I, Gerswalde I, Lychen und Greiffenberg I hatten sich dafür schon zeitig qualifiziert.

Einer der aussichtsreichsten Bewerber für den Sprung nach oben war die zweite Mannschaft von Gerswalde II. Sie hatte eine echte Nuss zu knacken, denn sie empfing mit Greiffenberg I den Vierten der Tabelle. Zwar machte es Ralf Henselin als erster Gerswalder mit 194 Punkten richtig gut gegen 125 von Mike Petrautzki, aber danach lief es für die Hausherren nicht mehr so richtig. Und als der Greiffenberger Frank Westphal brillante 280 Holz erzielte, war eine Vorentscheidung zugunsten der Ostuckermärker gefallen. Auch wenn sich der älteste Spieler der Liga, Wolfgang Höfener, mit 180 und Mario Zingelmann mit 207 Punkten viel Mühe gaben, die Würfel waren mit einer 753 zu 861-Niederlage gegen Gerswalde II gefallen. Der Traum, die obere Gruppe zu erreichen, schien geplatzt. Das wirkte sich spürbar auf die Stimmung im Gerswalder Billardsaal aus - aber nur bis zu dem Zeitpunkt, als ein Smartphone im Saal meldete, dass der größte Konkurrent – Templin II – gegen Greiffenberg II mit 718 zu 640 verloren hatte. Da kam wieder spürbar Freude auf trotz der erlittenen Niederlage. Weil ganz schnell klar war, dass Gerswalde II nun doch den Sprung in die obere Gruppe geschafft hatte. Und Templin II reagierte auf die unerwartete Pleite mit der Feststellung von Max Heide: "Der Billardgott war uns nicht hold!"

Sechster und letzter Teilnehmer in der Meistergruppe wird das Team von Boitzenburg I sein, die sich im Laufe der Hinrunde und mit einem großartigen Finish vom letzten Platz der Liga auf den 5. Rang vorkämpfen konnten. Auch gegen Templin I wussten sie mit 827 Punkten absolut überzeugen, wenngleich die Templiner nur zu dritt angetreten waren und so 761 Punkte holten, aber ihr Bester – Bernd Lach mit 328 Punkten – fast für zwei spielte.

Gerswalde I war mit 884 zu 517 klarer Sieger bei Boitzenburg II. Dabei spielten Wolfgang Klaffki mit 263 und Matthias Schauseil mit 292 Punkten wie in einer anderen Liga. Auf genau 300 Punkte brachte es Sebastian Peykow beim 994 zu 752-Sieg gegen Milmersdorf und setzte mit seiner Lychener Truppe und dem besten Mannschaftsresultat des Spieltages einen würdigen Schlusspunkt unter die erste Halbserie der uckermärkischen Billardliga.

Um den Meistertitel werden im neuen Jahr Templin I und Gerswalde I, Lychen und Greiffenberg I sowie Boitzenburg I und Gerswalde II in Hin- und Rückrunde streiten und beweisen wollen, dass das erprobte neue Spielsystem weiterhin so spannend sein wird wie die erste Runde.