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Wie Milmersdorf im billardverrückten Günterberg seine weiße Weste verlor

veröffentlich am 21.10.2018 um 13.56 Uhr von Rainer Fehlberg
Wolfgang Klaffki (Gerswalde) veredelte mit 259 Points seinen sehr guten Saisonstart.

Der 6.Spieltag voller Überraschung und Rekorde im Kegelbillard.

Den 6.Spieltag im Kegelbillard zeichnete aus, dass er gespickt mit Highlights und Überraschungen war. Um einmal ganz unten in der Tabelle anzufangen. Wer konnte damit rechnen dass Boitzenburg II einen Auswärtssieg gegen die Routiniers von Milmersdorf II mit 617:637 landet, die ersten Punkte der Saison einfährt und die Rote Laterne in der Tabelle abgibt? Das ist alle Anerkennung wert. Dass Gerswalde I mit erstklassigen 914 Punkten beim Lychener SV II gewinnt, der normale 686 Zähler erreichte, kam kein bisschen überraschend. Dass bei Wolfgang Klaffki mit 259 Punkten eine persönliche großartige Saisonbestleistung aufstellte, ist besonders hervorzuheben.

In die Reihe dieser Bestleistungen des Spieltages gehören unbedingt die zweiten 50 Stoß von Kai Forth (Lychen I) gegen Boitzenburg I. Im Zweikampf mit Urgestein Horst Tenner der auch auf sehr gute 214 Punkte kam, schwang er sich in fast astronomische Höhen von 155 Punkten. Schon lange zu den besten Spielern der Uckermark gehörend, hat er sich diesmal selbst belohnt, auch mit der Gesamtleistung von 255 Punkten. Beim 887:817 für den Lychener SV zeichnete sich auch - man ist es schon so gewohnt! - die Spitzenspieler von Lychen und Boitzenburg Sebastian Peykow und Helmut Zöphel mit 286 bzw. 270 Punkten aus. Aber noch eine große Überraschung hatte der Billardabend auf dem Boitzenburger Gut parat: Als ersten Spieler des Abends setzten die Hausherren Frank Zimmermann ein, den Bürgermeister von Boitzenburger Land. Der hatte sich schon vor einiger Zeit vor der Spielergemeinde zu seiner Billardleidenschaft bekannt. Wenn das kein Ereignis ist, ein billardspielender erster Mann einer Gemeinde! Hochachtung und Respekt! Und seine 189 Punkte auf Anhieb waren auch sehr respektabel.

Zum "Spiel des Tages" fuhr die SG Milmersdorf I zum SV Rot-Weiß Günterberg I und wollte die bisherige weiße Weste als eines von vier ungeschlagenen Teams verteidigen (wir berichteten). Dabei entwickelte sich eine überaus kämpferische und spannende Partie in der billarderprobten Dorfkneipe von Günterberg. Bis zur Halbzeit konnte man denken, dass die Milmersdorfer ihr Ziel erreichen, führten Sie zwar knapp, aber doch mit 24 Punkten. Doch dann brachte Heiko Schmidt die Gäste mit seinen 231 Punkten klar in Führung, weil der ansonsten immer sehr zuverlässige Milmersdorfer Jörg Geste mit 178 Punkten einen ziemlich rabenschwarzen Tag erwischt hatte. Das brachte die Hausherren auf die Siegerstraße, die Peter Kobus - leidenschaftlich unterstützt von den auf die Tische klopfenden und jubelnden Fans aus dem billardbegeisterten Dorf - mit 190 Punkten gegen 209 von Frank Gnadt nicht mehr verließ. So bezog Milmersdorf eine mit 787:800 Punkten äußerst knappe Niederlage und verlor seinen Nimbus der Ungeschlagenen (genauso wie übrigens auch Boitzenburg I), wie in unserer Freitagsausgabe schon vorhergesagt.