Alter schützt vor Billard nicht!

Beobachtungen am Rande eines ganz normalen Milmersdorfer Spielabends.
Mit einem vorgezogenen Punktspiel leitete die SG Milmersdorf II den 17.Spieltag der Kegelbillardliga ein. Wenn der optische Eindruck nicht täuschte, sind sie die Älteste der Liga. Vielleicht halten sie es mit dem überaus berühmten deutschen Schauspieler Curd Jürgens - den Leute ihres Alters auf jeden Fall kennen -, der einmal sagte: "Alles was Spaß macht hält jung!"?
Diesmal hatten die "alten Herren" von Milmersdorf einen großen Favoriten – den Gerswalder SV I – zu Gast, und sie konnten zusammen 340 Lebensjahre in die Waagschale werfen. Das ist natürlich geballte Billardroutine und eine Schatzkiste von Erfahrungen. Und trotz des vorgerückten Alters – beweisen sie ihre Modernität, spielen nach der 4+1-Regel und zeigen den Traditionalisten, dass Veränderungen und Vorwärtsentwicklungen ums Alter überhaupt keinen Bogen machen müssen. An diesem Abend war jeder einzelne Gerswalder Spieler jünger als jeder Milmersdorfer "Haudegen".
Am Ende setzte sich die "Jugend" (und die Klasse) aus Gerswalde – zusammen 192 Jahre – aber doch durch. So muss es wohl auch sein, wenn es weiter gehen soll! Aber die 728 Punkte für die "Seniorenband(e)" waren so schlecht nicht. Vielleicht klappte dieser oder jener Stoß diesmal nicht so brillant, weil sie unter (journalistischer) Beobachtung (eines Gleichaltrigen) standen und mehr aufgeregt waren, die Hand ein wenig mehr zitterte als sonst üblich? Wie zum Beispiel so ein Minus-6-Stoß selbst so erfahrene "Hasen" aus dem Rhythmus brachte. Einem jedenfalls schien das alles gar nichts auszumachen: Lothar Pahl spielte mit 220 Punkten Saisonrekord und zeigte sich seiner Rolle als Mannschaftskapitän überaus würdig.
Die Gerswalder SV-Akteure ließen den Alten keine Chance. 870 Punkte sind ein sehr ordentliches Resultat für die – aus Milmersdorfer Sicht - "jungen Dachse", die damit ihren 3.Rang in der Tabelle festigten. Und bester Gerswalder war – es passte irgendwie zu diesem Billardabend – deren Ältester: Matthias Schauseil mit 252 Punkten.
Ein weiterer lebender Beweis für die Richtigkeit des Satzes, der übrigens auch in Greiffenberg und Günterberg, in Gerswalde, Templin und Lychen zu bestaunen ist: Alter schützt vor Billard nicht!