Wird Milmersdorf das "Billarddorf" der Uckermark?

Drei Teilnehmer des Halbfinales im Matschullpokal sind ermittelt, der letzte folgt am nächsten Samstag.
Beim Pokalwettbewerb im Kegelbillard treffen in einem Wettkampf vier Spieler aufeinander und jeder spielt gegen jeden. Sieger ist, wer zuerst 60 Punkte erreicht, weshalb das Ziel hier darin besteht, ziemlich lange am Tisch zu bleiben, mehr auf Stellung zu spielen und Patzer wenn möglich zu vermeiden.
Diese Spezifik – genannt: die Gesetze des Pokals – ließ sich eindrucksvoll bei der Viertelfinalbegegnung zwischen Pool & Kegel Templin und der SG Greiffenberg I beobachten. Das Zusammentreffen der beiden Verfolger der Spitzenteams der Kreisliga versprach eine brisante Auseinandersetzung im Kampf um den Einzug ins Halbfinale des begehrten Matschullpokals, wie der Kreispokal nach ihrem Stifter, der Kaufmannsfamilie Matschull aus Boitzenburg, benannt ist.
Beste Voraussetzung für guten Billardsport bot diese Ansetzung. Und die Akteure hielten zumeist dieses Versprechen. Templin gingen durch Siege von Wieland Heide und Sven Borde gleich mit 4:0 Punkten in Führung. Aber die Greiffenberger ließen sich nicht abschütteln und konnten bis zum 8:8 immer wieder ausgleichen. Nach Halbzeit schafften die zwei Paare der Templiner einen 4 Punkte Vorsprung, den sie bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand gaben. Sie sicherten damit den 18:14-Sieg sowie den Einzug ins Halbfinale. Bei Templin glänzte Borde mit vier Siegen und acht Punkten; auch Heide und Ralf Meden trugen mit sechs bzw. vier Punkten entscheidend zum Erfolg bei.
Wenn es den Titel "Billarddorf der Uckermark" gäbe, Milmersdorf könnte seinen Anspruch anmelden. Beide ihrer Mannschaften waren erfolgreich und zogen Seite an Seite ins Halbfinale ein. Um hier – mit Respekt! - den Älteren der zweiten Mannschaft den Vorzug zu geben, ist deren klarer Pokalsieg bei Boitzenburg II bemerkenswert. Sicher rechneten die sich nach dem Pokaltriumph in der vorigen Runde bei der SG Rot-Weiß Günterberg I etwas aus, aber diese Erwartungen konnten sie überhaupt nicht erfüllen. Die Routiniers aus Milmersdorf triumphierten mit 25:7 und hatten die überzeugenden Einzelspieler in ihren Reihen – Lothar Pahl acht Punkte, Kurt Lieske und Mike Trentau mit je sechs sowie Christian Hoffmann mit fünf Zählern. Von der Heimmannschaft konnte nur Stefan Tesch mit fünf Punkten einigermaßen mithalten – und das war zu wenig!
Ihre erste Mannschaft wurde der Favoritenrolle gegen den Gerswalder SV II gerecht und siegte mit 22:10 Punkten. Jörg Geste als ihr Bester gewann seine Partien und trug acht Punkte zum Ergebnis bei. Frank Gnadt schaffte sechs, Wolfgang Schulz und Achim Obroczonka brachten es auf je vier Punkte. Die besten der Gerswalder waren Karl-Heinz Trettin und Mario Krause mit je vier Punkten.
Der letzte Teilnehmer des Pokal-Halbfinales – neben Templin und den beiden Milmersdorfern – wird am 16. Februar in Lychen ermittelt. Im "Duell der Giganten" treffen die beiden Spitzenmannschaftender Kreisliga Lychener SV 90 I und Gerswalder SV I aufeinander. Hochspannung ist angesagt: Wem liegt das Pokalreglement besser? Wie wirken sich Lychens Tische aus? Wird der Platz für alle Fans in der neuen Spielstätte reichen? Vor allem: Gibt es den erwarteten Billardsport auf höchstem Niveau?