Spitzenreiter Gerswalde mit ganz souveräner Vorstellung in Greiffenberg
Der 11. Spieltag der Kegelliga beginnt mit einem Favoritensieg / SG Greiffenberg I etwas außer Tritt.
Mit etwas gemischten Gefühlen sind die Kegelbillardspieler des Gerswalder SV I zur vorgezogenen Begegnung des 11.Spieltages nach Greiffenberg zur dortigen SG 1 gefahren. Der leichte Horror, den sie hatten, stammte aus der letzten Saison, als sie von den Greiffenbergern mit über 100 Punkten Rückstand eine "auf die Mütze" bekamen.
Die Ausgangspositionen waren klar: Würden die Gäste an den für sie komplizierten Tischen bestehen können, zeigten sie doch zuletzt eine prächtige Form? Und würden die Hausherren den Fluch der zuletzt schwächeren Ergebnisse durchbrechen? Bis auf einen hatten sich genau die gleichen Spieler des letzten Jahres wieder versammelt. Damit war auch die Chance auf Wiedergutmachung gegeben. Zwei Routiniers eröffneten den Wettkampf: Matthias Schauseil – der Erfahrenste der Gäste – traf auf Wilfried Westphal – der hatte vor 60 Jahren in der Dorfkneipe mit dem Billardspielen begonnen, aber davon nur die reichlich letzten 10 Jahre organisiert im Verein. Das spielerische Vermögen des Gastes setzte sich in der Begegnung durch. Mit über 40 Punkten Vorsprung legte er beim 202:158 ein gutes Fundament für sein Team. Heimmatador Frank Westphal konnte Marco Rieger bei den ersten 50 Stoß 15 Punkte abknöpfen, aber entscheidend absetzen konnte er sich nicht. Rieger holte im zweiten Durchgang beständig Punkt für Punkt auf und hätte fast noch aufgeschlossen. Aber Westphal konnte beim 235:231 seinen Heimnimbus wahren, aber trotzdem nicht viel für sein Team aufholen. Der Qualitäts-Unterschied zwischen beiden Mannschaften wurde heute beim dritten Paar besonders deutlich: Während der Gerswalder Wolfgang Klaffki ungefährdet seine Kreise zog und mit hervorragenden 252 Punkten (s)einen praktischen Kommentar zu den "schweren Tischen" lieferte, offenbarte Torsten Peters mit seinen 144 Punkten das absolut größte Defizit im Vergleich zur letzten Saison. Während er rund 70 Punkte weniger erspielte, schaffte Klaffki genau so viel mehr als 2017 (Damals: 211 bzw. 185). Das ergab diesmal ein 252 zu 142 für den Gerswalder und den Verlust jeglicher Chance für das Heim-Team, den Sieg vom letzten Mal zu wiederholen.
Mario Zingelmann krönte die souveräne Vorstellung des Gerswalder SV mit dem 207:192 gegen Bernd Hagenbach und lieferte mit seiner Leistung symbolisch den Punkt auf das "I". Der Auswärtssieg von 892 zu 727 Punkten festigte Gerswaldes zweite Position und ließ die Verlierer deutlich aus dem Vorderfeld der Tabelle herausfallen. Dem trockenen Abschlusskommentar des Greiffenberger Mannschaftskapitäns Frank Westphal ist wohl nichts hinzuzufügen: "Wir haben mal wieder verdient verloren!"