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Sensation beim Templiner Billard-Derby

veröffentlich am 27.01.2023 um 22.01 Uhr von Rainer Fehlberg
Die glücklichen Sieger von Templin II - Max Heide, Stephan Dietrich, Mario Drescher, Dennis Antrick, Andreas Rösner (v. l.).

Templin II bezwingt sensationell die erste Mannschaft des Vereins.

In  dieser Saison 2022/23 beherrscht die erste Mannschaft von Pool & Kegel Templin die Uckermark-Liga im Kegelbillard bislang eindeutig. Seit letztem Mittwochabend ist Templin I nicht mehr unbesiegt.  Aber nicht gegen Gerswalde oder gegen Lychen setzte es die erste Niederlage. Im Templiner Billardsaal spielte sich eine echte Sensation ab, mit der niemand rechnen konnte und von der noch einen Tag später völlig ungläubig gesprochen wird. Der Tabellenführer verlor gegen die eigene Zweite, den Tabellenletzten, dem bisher nur ein einziger Sieg gelungen war.

Zur ersten Attacke blies im ersten Paar Mario Drescher (II): Mit 248 Punkten nahm er "Altmeister" Ralf Meden (I) 60 Punkte ab, und setzte für die Motivation von Templin II ein ganz starkes Zeichen. Dieser deutliche Rückstand musste nun erst einmal aufgeholt werden!

Dann begann die Reihe der Freundschafts-Duelle, die diesen Wettkampf prägten: Willi Heide (I) und Andi Rösner (II); Buddel Borde (I) und Stephan Dietrich (II); René Benzin (I) und Dennis Antrick (II). Seit ca. 25 Jahren sind W. Heide und A. Rösner über den Billardsport freundschaftlich verbunden, haben mit- und gegeneinander und auch in heimischen Gefilden gespielt, eben eine echte Billardfreundschaft! Diesmal führte Andy zur Halbzeit mit 17 Punkten, aber Freund Willi ließ nicht locker, weshalb es am Schluss 225 zu 225 stand – wie bei echten Freunden. Aber so versicherten sie trotzdem alle: Mit Beginn des Spiels hört die Freundschaft auf!

Ein wirklich gutes Verhältnis haben auch Bernd Lach, der Kapitän der Ersten, und Max Heide, in gleicher Funktion bei der Zweiten: Bernd, der nominell Beste von allen, konnte sich lange nicht von Max lösen, zur Halbzeit trennte sie nur 9 Punkte. Dann aber spielte Lach sein ganzes Können aus, zog auf 287 Punkte davon und nahm dem weiter guten Max Heide 46 Zähler ab. Bis auf 14 Punkte brachte Lach seine Erste an die noch immer führende Zweite heran.

Ein großartiges Duell lieferten sich anschließend Buddel Borde und Stephan Dietrich, die früher gemeinsam in einer Poolbillard-Mannschaft standen und sehr verbunden geblieben sind. Zur Halbzeit führte Borde mit unheimlich starken 152 zu 143, fünf Punkte fehlten zum Ausgleich, sechs zum Sieg. Bei 90 Stoß lag er mit 11 Punkten vorn. Aber dann folgte das starke Finish von Dietrich: Er knöpfte seinem Freund und Gegner 18 Punkte ab, beide spielten Saisonrekord mit 269 zu 262 Punkten. Der krasse Außenseiter gewann mit dem unglaublichen Resultat von 983 zu 962! Die Stimmung im Saal kochte über!

Den Abend komplettierten René Benzin und Dennis Antrick. Auch sie spielten als Freunde, kamen ziemlich gleichzeitig zum Verein, trainieren oft zusammen. Antrick spielte mit 197 Punkte den Allzeit- Rekord seines jungen Billardlebens, schrammte durch den Fehlstoß am Ende nur knapp an den begehrten 200 Punkten vorbei – und bekam von den Kameraden, damit es in Zukunft nicht mehr passiert, einen hochwertigen Queue vom Milmersdorfer Spieler Liepert geschenkt, was große Freude auslöste. Auch René Benzin lag mit seinen 163 Punkten 35 über Schnitt und war mit seiner Leistung mehr als zufrieden, den Sieg für die Erste konnte er nicht retten.

Am Ende war an diesem denkwürdigen Billardabend die Stimmung verständlicherweise sehr gelöst, von diesem Spiel wird lange gesprochen werden. Die Meisterschaft in der Liga ist wieder spannend geworden. Dieser tolle Sport verdient mehr Zuschauer – und Nachwuchs dann mit Sicherheit auch kommen!

Auch in Milmersdorf fand am Mittwoch ein vorgezogenes Spiel des 14.Spieltages statt. Die Partie zwischen der Ersten und Greiffenberg II war von Anfang bis Ende ein Kopf-an-Kopf-Rennen von höchster Spannung. Nie war während des Matches der Abstand zwischen den Teams größer als zehn Punkte, bis zum Schluss war in diesem Drama offen, wer der Sieger wird? Das 711 zu 706 für den Gastgeber sprach in dieser Hinsicht für sich, auch wenn das spielerische Niveau durchaus steigerungsfähig und mit dem Templiner Spiel nicht zu vergleichen war.