Zum Abschluss der Saison: Beste Zweite blieb Greiffenberg II

Gerswalde II konnte Chance nicht nutzen, weil Milmersdorf II so stark spielte.
Die Meisterschaft 2021/22 der Uckermarkliga im Kegelbillard ist an diesem Wochenende Geschichte geworden. Eine doch ziemlich turbulente Saison mit Ausfällen und Problemen, die Corona mit sich brachte, wird so schnell nicht vergessen werden.
Wichtige Entscheidungen waren schon vorher gefallen: Meister wurde vorzeitig der Gerswalder SV, die Plätze 2 und 3 gingen vor Ende an Pool & Kegel Templin und den Lychener SV. Bis zum letzten Spieltag blieb aber offen, wer sich mit dem inoffiziellen Titel "Beste Zweite der Liga" schmücken würde. Bestimmt nicht ohne Hoffnung war Gerswaldes Zweite, einer der beiden Titelkandidaten, die paar Kilometer nach Milmersdorf zur dortigen Zweiten gefahren, denn die hatten keine gute Saison.
Der Spielabend hatte noch ein weiteres Highlight: Christian Hoffmann, Billard-Urgestein und einer der Gründerväter des organisierten Billardsport in der Uckermark, hatte für diesen Wettkampf seinen Rücktritt vom aktiven Sport bekannt gegeben. Der 80jährige spielte so wie immer, kaum nervös, flink auf den Beinen wie in jungen Tagen. Und seine 184 Punkte am letzten Abend, die waren die zweitbeste Leistung seines Teams. Und als ob die Kameraden ihm ein Abschiedsgeschenk machen wollten, spielten auch sie auf wie lange nicht: Roland Kirsch überbot seinen Durchschnitt um 50 Punkte und kam auf 181. Kurt Lieske spielte 40 über Schnitt und überwand seit langem wieder einmal die 200er-Marke mit 206. Auch Lothar Pahl war auf 200er-Kurs, schwächelte aber in der zweiten Halbzeit ein wenig – und so eröffnete sich für Gerswalde doch noch die Chance, den beträchtlichen Rückstand von 43 Punkten vor dem letzten Paar wettzumachen. Aber so gut, um das zu schaffen, lief es beim Gerswalder Dirk Collin auch nicht. Und so war die Chance dahin, womöglich beste Zweite der Liga zu werden, wozu ein Sieg notwendig gewesen wäre. Milmersdorf II feierte den dritten Sieg in dieser Saison mit 741 zu 723 äußerst knapp, aber verdient.
Der Gerswalder Konkurrent Greiffenberg II stand zu Hause vor einer unlösbaren Aufgabe: Templin II – mit einem ganz starken Auftritt – siegte mit 866 Punkten und einem extrastarken Mario Drescher mit 239 Punkten, aber auch mit Bruder Silvio (205 Pkt.) und Thomas Hampicke (230 Pkt.). Die Gastgeber brachten es auf 665 Punkte, wurde aber doch beste Zweite der Liga wegen Gerswaldes Niederlage und weil die Templiner wegen Corona längere Zeit ausgesetzt hatten.
Gewissermaßen um die "Goldene Ananas" ging es bei den anderen Partien des letzten Spieltages, aber sie boten trotzdem tollen Sport: Das Spitzenduell zwischen Templin und Lychen entwickelte sich zu einer dramatischen Auseinandersetzung auf höchstem spielerischen Niveau. Von 209 Pkt. (Ralf Meden, Templin) bis 290 Pkt. (Sebastian Peykow, Lychen) reichte die Leistungspalette und schloss die Templiner Lach (266), W. Heide (262) und Borde (222) sowie die Lychener S. Wendland (254) und Forth (213) ein, was zu einem brillanten Mannschaftsresultat von 959 zu 937 zugunsten der Kurstädter führte.
Bei den Begegnungen Günterberg gegen Greiffenberg sowie Boitzenburg gegen Milmersdorf überzeugten die Sieger durch ihre mannschaftliche Geschlossenheit. Sowohl Günterberg beim 829 zu 776 als auch vom Milmersdorf beim 811 zu 753 schickte jeweils drei Aktive mit 200 Punkten ins Rennen, was für beide Teams einen effektvollen Schlusspunkt unter die Saison bedeutete.
Gerade die Günterberger werden mit ihrem 4.Platz zum Saisonabschluss sehr zufrieden sein. Aber alle haben Anteil am deutlich gestiegenen Niveau der Liga und die Saison insgesamt gut über die Runden gebracht.
Aber noch ist das Billardjahr nicht beendet: Am kommenden Wochenenden folgt das mit Spannung erwarteten Pokalfinale zwischen Gerswalde und Templin. Danach krönen die Senioren-Kreiseinzel-Meisterschaft und die Einzelmeisterschaft eine doch sehr erfolgreiche Billardsaison.