Frohe Ostern!

Gedanken zum Fest aus der Sicht eines (etwas verrückten) Billardfans – und ein frommer Wunsch.
Sich rund ums Osterfest Gedanken über den Billardsport zu machen, das scheint nicht allzu weit hergeholt. Ein ironischer Aspekt: So sehr unterscheiden sich die beim Billard dominierenden Kugeln gar nicht von den österlichen Eiern.
Und gerade passiert es auch im Uckermark-Billard, dass man sich (vor)österliche Geschenke machte: In Gerswalde feiert man bestimmt auch zu Ostern den gerade errungenen Meistertitel des Billard Verbandes Uckermark. Und zeitgleich spielten zwei Spieler dieser Liga verrückte 335 bzw. 329 Holz. Das sind wirklich Osterpräsente, die sie sich gemacht haben: Bernd Lach aus Templin und Sebastian Peykow aus Lychen. Und sie sind nicht die einzigen Uckermärker in diesem erlesenen Klub der 300er, der Königsklasse im Billardsport. Wolfgang Klaffki und Marco Michalski (beide Gerswalde) und Helmut Zöphel (Boitzenburg) haben in diesem Jahr diese Hürde überwunden, Matthias Schauseil (Gerswalde) und Frank Westphal (Greiffenberg) stehen vor dem Tor und klopfen unüberhörbar an. Aber gerade dieser letzte kleine Schritt zum Ziel, er ist der schwerste.
Zu Ostern – es passt ins Bild! – sind das Ergebnisse, die das bemerkenswerte Leistungsniveau dokumentieren, weitab vom – mit Verlaub gesagt – früheren "Kneipenbillard", das im Bierdunst und Zigarettenqualm auch vor sich hin blühte, aber auch eine recht gute Quelle für den Billardsport darstellte. Diese Quelle ist versiegt, wie so manches nach 1990. Dieser kluge und kreative Sport Billard – im Gegensatz zum stumpfen "Daddeln" mit dem Smartphone - ist geblieben und braucht, weil eben dieser gesellschaftliche "Humus" verloren gegangen ist, Hilfe, Unterstützung und Bedingungen, in denen er weiter gedeihen kann. In Gerswalde z. B. - dem kleinen "Mekka" des Billard in der Uckermark – hat der Verein 15 Mitglieder und sitzen manchmal genauso viel Fans – Junge wie Alte - draußen vor der Scheibe während des Turniers. Es ist dabei zu hoffen, dass gerade die jungen Leute erreicht werden und einige hängen bleiben, denn ein echter Billardsportler reift in Jahren und Jahrzehnten heran, und es braucht viel Ausdauer, noch mehr Konzentration und auch einige Kondition. Und es sind auch Bedingungen nötig, die das "Mauerblümchen" Billard gut gedeihen lassen: Attraktive Spielstätten, interessante Standorte, die gerade junge Leute anlocken, sogar eine Leuchtreklame über den Fenstern wäre gar nicht übel….
Als aufmerksamer Beobachter (und Chronist) der Billard-Szene ist die große Freude zu bemerken und zu vermelden, wenn die Öffentlichkeit Notiz nimmt am Treiben an den Billardtischen. Es herrscht eitel Sonnenschein, wenn man von sich in den hiesigen Blättern liest oder sogar – weltweit – im Internet Aufmerksamkeit erregt. Die Spieler sind dafür so dankbar! Das – so ist zu vermuten – steigert das ohnehin stark gewachsene Leistungsvermögen der Akteure und sorgt für Anerkennung.
Mein persönlicher Osterwunsch ist, den Jackpot im Lotto am Samstag zu knacken! Am Dienstag nach Ostern ginge ich zur Stadt und stellte den Antrag, ein kleines, attraktives, zweistöckiges Gebäude aus etwas Stahl, viel Glas und ein wenig Beton neben das altehrwürdige historische Rathaus von Templin zu stellen, als modernen Blickfang auf dem ohnedies wunderschönen Marktplatz und als künftige Spielstätte für den Templiner Billardsport, ebenfalls für jung und alt. Und um abends etwas Licht auszusenden in diese herrliche kleine "Perle der Uckermark", bestimmt mit Ökostrom!
Und wenn das mit dem Jackpot nichts werden sollte: Ein schöner Platz im Bürgerhaus von Templin mit Billardabteilung täte es auch, um die Kurstadt mit seinen vielen Billardfans – die sogar in mehreren Vereinen des Landkreises spielen - ebenfalls zu einem kleinen Mekka des Billard zu machen. Dieser "fromme Wunsch" fällt einem nicht zufällig ein in diesen Tagen – es ist Ostern.
Da macht der Billardsport in der Uckermark Pause. Die Queues werden in die Ecke gestellt. Es herrscht übers Fest "Waffenruhe" – wenigstens hier! Danach geht es mit Riesenschritten aufs Ende der Saison zu, das Pokalfinale – Spannung pur, die Einzelmeisterschaften der Alten und der zumeist Jüngeren – ebenfalls echte Höhepunkte. Alles im Mai! Die Bilanz des Sportes – sie kann sich sehen lassen, auch und gerade zu Ostern!