Templiner Billardfestival
Erstmals seit 10 Jahren wieder ein Lokalderby mit gutem Sport.
Dieses Ereignis hat es in der Billardliga der Uckermark schon seit zehn Jahren nicht mehr gegeben: Im billardbegeisterten Templin treffen die erste und die neugebildete zweiten Mannschaft des Vereins Pool & Kegel aufeinander. Billard in der Kurstadt - das hat schon etwas von uckermärkischem Spitzensport. Man muss dazu auch wissen, dass Templiner bzw. Ehemalige auch in Gerswalde, in Lychen und Milmersdorf an den Tischen für ihre Vereine stehen. Und seit rund 40 Jahren steht dieser intelligente Sport auf der Templiner To Do-Liste, früher als eine Art Volkssport in jeder Kneipe.
In der tollen Spielstätte von Pool & Kegel – leider vom Zentrum aus gesehen etwas weit ab vom Schuss – gab es am Freitagabend endlich wieder dieses Lokalderby. An der haushohen Favoritenstellung der Ersten – noch dazu, da sie an der Spitze der Liga-Tabelle steht und außerordentlich gut in Schwung ist – gab es gar nichts zu deuteln. Und sie wurden dieser Rolle auch blendend gerecht. Aber neugierig war man doch, wie die Zweite mit diesem Druck fertig werden würde. Die erste Mannschaft blieb bei ihrer bewährten Linie - und überwand zum fünften Mal im fünften Spiel die 900-Punkte-Marke beim 969 zu 742-Punkte-Sieg. Ganz vorn wieder Bernd Lach mit wiederum großartigen 310 Punkten, womit sich der Spieler erneut zur "Lokomotive" für sein Team machte, die quasi alle mitzog. Am allermeisten Wieland Heide mit seinen 254 Punkten.
Aber auch die Leistung der Spieler der Zweiten war aller Ehren wert. Silvio Drescher spielte mit 205 Punkten seinen persönlich Allzeitrekord in der langen Billardlaufbahn. Und die anderen Drei kamen alle ganz in die Nähe ihrer bisherigen Bestleistungen, für einen Neuling ein wahrer Achtungserfolg, der neugierig auf den weiteren Weg der Mannschaft macht.
Der Vergleich mit der "Lok" gilt auch für den Kapitän der Lychener Mannschaft, Sebastian Peykow, der mit seinen 291 Punkten ganz entscheidenden Anteil am klaren 892 zu 735-Sieg gegen Boitzenburg I hatte. Sein bester "Mitfahrer" war wieder Kai Forth mit der Schnapszahl von 222 Punkten. Absolut chancenlos war Boitzenburgs Zweite gegen Greiffenberg I. Der Greiffenberger Zug hatte diesmal mindestens vier Räder, was bedeutete, dass alle Aktiven ziemlich gleichmäßig am 876 zu 525-Sieg beteiligt waren; aber herausragend doch Frank Westphal mit 255 Punkten. Immer besser in Fahrt kommt auch Torsten Peters, der im ersten Durchgang 131 Punkte schaffte und damit einen Ausblick auf den Gipfel in seinem Team riskierte, was Westphal mit 134 Punkten im zweiten Abschnitt zu verhindern wusste.
Milmersdorf I scheint nun auch immer besser in die Gänge zu kommen. Gegen Günterberg II lagen sie beim 854 zu 665 sehr deutlich vorn und bewiesen eine Tugend, die sie schon in der Vergangenheit ausgezeichnet hatte, ihre Ausgeglichenheit. Doch den "größten Hut" hatte wieder einmal Jörg Geste auf mit 239 Punkten. Das letzte große Lob gilt der Truppe von Gerswalde II. In einer sehr umkämpften Partie bei Greiffenberg II übernahmen die Gäste zur Halbzeit die Führung und brachten sie in einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen mit 726 zu 699 erfolgreich ins Ziel. Damit rückten die erfahrenen Gerswalder mit 6:2 Punkten auf einen sehr beachtlichen 5.Platz in der Tabelle und haben sich damit eine glänzende Ausgangsposition im Kampf um den inoffiziellen Titel "Beste Zweite der Liga" erarbeitet.