Logo Billard Verband Uckermark
Billard Verband Uckermark

Helmut Zöphels Sternstunde

veröffentlich am 24.10.2020 um 12.31 Uhr von Rainer Fehlberg
Helmut Zöphel - ein stolzer Rekord (306 Pkt.) und ein glückseliger Billardspieler an diesem Abend!

Emotionaler Höhepunkt eines besonderen Billardabends.

Was ist das für ein Wettkampf, wenn die Prognose (zur Halbzeit) ein Endergebnis von 304 zu 346 vorhersagt? Das ist vor allem Billard auf höchstem Niveau! Und zudem stand die hochbrisante Frage im Raum, ob die beiden Kontrahenten diesen gemeinsamen Höhenflug auf den 300-Punkte-Gipfel würden fortsetzen können?

Was für ein Finale der Begegnung des 8.Spieltags der Kreisliga im Kegelbillard zwischen SV Boitzenburg I und  Pool & Kegel Templin und dabei der Zweikampf zwischen Helmut Zöphel und Sven Borde als letztes Paar. Da hielt es niemand mehr auf seinem Zuschauerstuhl. Lebhafteste Reaktion vor der Glasscheibe! Und während der Templiner Borde danach ein bisschen außer Tritt geriet, zog Zöphel unaufhaltsam weiter und hatte zehn Stoß vor Schluss schon 293 Punkte, die 300 zum Greifen nah. Vielleicht bekommt man in so einem Moment – wenn man zum ersten Mal in seinem langen Billardleben vor diesem persönlichen Rekord steht – etwas weiche Knie? Und man schaukelt dann das Ergebnis in den sicheren Hafen? Zöphels 306 Punkte fanden den gesammelten Beifall der Billardfamilie, die ihn mit Gratulationen überschüttete und spontan für die 300 Punkte eine Siegprämie sammelte – eine Templiner Tradition -, was diese Sternstunde für Helmut Zöphel noch emotionaler gestaltete. "Buddel" Borde spielte mit seinen 240 Punkten ein gutes Ergebnis, obwohl es am zweiten Tisch nicht mehr so lief. Die Templiner hatten ihren Stärksten - man kann schon sagen:  wie immer - in Bernd Lach mit 285 Pkt., aber auch Wieland Heide schien vom Templiner Aufschwung angesteckt mit seinen 250 Pkt.. Zusammen mit dem ebenfalls wackeren Ralf Meden (215 Pkt.) ergab das ein grandioses Mannschaftsresultat von 990 Pkt. Die Boitzenburger spielten ebenfalls Saisonbestleistung mit 854 Punkten, natürlich dank Zöphels Allzeitrekord, aber auch weil die Spieler zu erkennen gaben, dass sie aus dem Leistungskeller ans Licht geklettert sind.

Man ist geneigt, kritisch zu fragen: Was ist denn mit Gerswalde I los, wenn sie nach einer Reihe von glänzenden Resultaten bloß 833 Punkte im Team erspielen? Dabei hatten sie keine Mühe, Lychen II, die es nur auf 638 Pkt. brachten, geschlagen in die Ecke zu schicken. Mit Matthias Schauseil stellten sie auch den Tagesbesten, der mit 259 Pkt. erneut zeigte, in welch bestechender Form er ist.

Milmersdorf I musste schon wieder nach Greiffenberg und nun gegen die Zweite ran, und löste die Aufgabe souverän. Beim 868 zu 691-Sieg überzeugte Jörg Geste mit 269 Pkt., dem Frank Gnadt mit 231 Pkt. folgte. Die Hausherren blieben mehr oder weniger im Mittelmaß stecken.

Die 858 Siegpunkte hatte Greiffenberg I bei Günterberg II vor allem ihrem überragenden Frank Westphal zu verdanken, der mit famosen 294 Pkt. zu überzeugen wusste. Bei  Günterberg II lief diesmal mit 679 Pkt. nicht allzu viel zusammen, sie konnten wenigstens in der Erinnerung an den tollen Sieg des letzten Spieltags schwelgen.

858 Siegpunkte waren es auch, die Lychen I bei Gerswalde II erspielte. Die Gastgeber schafften – ersatzgeschwächt – nur magere 631 Zähler. Bei den Gästen stand – wie immer  –  Sebastian Peykow mit 292 Pkt. "wie ein Fels in der Brandung", der mit 50 Stoß und 151 Pkt. deutlich mehr schaffte als  Vater und Sohn Henselin mit jeweils 100 Stoß, bei denen es gar nicht lief und die in der Saison schon deutlich besser spielten.

Ein wahres Wimpernschlag-Finale lieferten sich Milmersdorf II und Boitzenburg II, wo es auch darum ging, sich im Wettstreit zu positionieren, wer wohl beste Zweite der Liga wird. Das 690 zu 689-Resultat zugunsten der Milmersdorfer Senioren war nun nicht gerade ein Billard-Leckerbissen, aber hochspannend war es allemal. Der Letzte der Boitzenburger Truppe, Axel Tesch, schaffte bloß 136 Pkt. und hätte den Sieg sichern können, denn zwei Pünktchen mehr wären wohl drin gewesen. Es sollte aber wohl nicht sein.