Billardspieler starten in die neue Saison

Ein ganzer Billardkreis scharrte schon ordentlich mit den Hufen / Möglicher Fairnesspreis für den Lychener SV 90.

Am Freitagabend startet – nach langer Sommerpause herbeigesehnt – endlich die Kreisliga des Billardverbandes Uckermark in die neue Saison. Wenn die Statistik nicht schwindelt – was man ja in Zeiten von Smartphone und Internet nie genau weiß – steht sogar ein kleines Jubiläum ins Haus: Es ist der Start in die 40.Saison.

Eigentlich hat es schon den ersten Titelgewinn gegeben. Von der lokalen Presse kaum wahrgenommen, eroberte der Gerswalder SV den BVU-Supercup gegen den vorjährigen Meister und Pokalsieger Lychener SV 90 und errang damit den ersten Titel des neuen Spieljahres.
Wenn es am Freitag dann den richtigen scharfen Start gibt, müsste man gleich schon einen zweiten Titel verleihen – und zwar den Fairnesspokal. Er würde dem Lychener SV zustehen, der sich in einer großartigen sportlichen Geste bereit erklärt hat, sein erstes Spiel – gleich die Spitzenbegegnung gegen den Gerswalde I - auf den Donnerstagabend vorzuziehen. Die Hausherren hatten diesen Antrag gestellt, weil – Duplizität der Ereignisse – zeitgleich das neu aufgestellte Billard Team Uckermark mit Gerswalder Akteuren in der Barnimliga seine erste Bewährungsprobe bestehen muss. Diese Bereitschaft des Lychener SV – nicht auf irgendein imaginäres Recht zu pochen - zeugt von einem ausgeprägten Sportgeist und verdient hohe Anerkennung. Das Verhalten der Lychener ist auch insofern vorbildlich, weil es das Problem der Terminüberschneidung in dieser Saison noch mehr geben und nochmals solch Sportgeist gefragt sein könnte.

Was die sportliche Seite dieser Begegnung betrifft, weiß jeder, der sich nur ein ganz klein wenig im uckermärkischen Billardsport auskennt, dass das Aufeinandertreffen dieser beider Teams immense Bedeutung für den Verlauf der Saison hat. Ein Sieg in diesem Match ist immer auch eine Weichenstellung für das gesamte Spieljahr. Auch unter diesem Aspekt ist Lychens Haltung beispielgebend. Gerswalde muss auf Marco Rieger verzichten, ein schmerzlicher Verlust. Die Lychener haben nach dem Supercup versprochen, dass zum Meisterschaftsstart ein anderes Team an den Tischen stehen wird.

Aber auch am Freitagabend wird es zum Auftakt des Spieljahres 2019/20 guten und spannenden Sport geben: In der Günterberg Billardkneipe empfängt der einheimische SV Rot-Weiß  I den Gerswalder SV II. Alles andere als ein Günterberger Sieg wäre schon eine kleine Sensation. In der Begegnung von SV Boitzenburg II gegen Günterberg II könnte es – legt man die Erfahrungen des letzten Jahres zugrunde, als die Gäste eine ziemlich gute Truppe beisammen hatten – den ersten Auswärtssieg der Saison geben.  Aber wir wissen noch nicht, ob die Boitzenburger irgendein Kaninchen aus dem Zylinder zaubern, was heißt: eine Überraschung bieten können. Pool & Kegel Templin wird in der neuen Saison verstärkt auf den Nachwuchs – aller Altersgruppen - setzen. In der Vereinsversammlung am letzten Dienstag wurden alle Akteure von der Vereinsführung auf diesen Kurs eingeschworen, denn einige Spieler werden für das neue Billard Team Uckermark abgestellt. Aber gerade deswegen werden keine Punkte verschenkt, und das Treffen mit Greiffenberg II wird zum ersten Prüfstein für diese veränderten Strategie, dem Nachwuchs mehr Einsätze einzuräumen. Die Prüfung (und die Aufregung vorher) wird groß sein.

In Milmersdorf haben sich die Wogen nach manch sommerlicher Aufregung hoffentlich geglättet, und der Spielbetrieb der SG I kann ordnungsgemäß beginnen. Gegen den SV Boitzenburg I – der, wenn man das Rauschen aus dem Walde richtig deutet, sich in der neuen Saison verstärken kann - wird es am Anfang keine ganz leichte Aufgabe. Spannende Frage: Mal sehen, wer an den Milmersdorfer Tischen auf dieser und jener Seite alles aufläuft?!

Ganz leicht wird die Aufgabe im neuen Jahr und im ersten Spiel für Greiffenberg I nicht. Ihr Spitzenmann Frank Westphal bekennt sich auch zum neuen BTU-Team, dessen Mitorganisator er auch ist. Das bedeutet für die übrigen Greiffenberger Sportler eine erhöhte Verantwortung im neuen Spieljahr. Was durchaus nicht schlecht sein muss: Denn der Mensch wächst bekanntlich mit seinen Aufgaben, was ganz sicher auch für den Billardsport gilt. Das gilt gleich für die Begegnung gegen Milmersdorf II.