Gerswalde holt den Supercup
Lychener Gäste sehr bemüht, aber doch nicht stark genug.
Zum zweiten Mal ist an diesem Samstag der Supercup des Billardverbandes der Uckermark (BVU) ausgetragen worden. Wiederum in der Sportstätte des Gerswalder SV. Nachdem die Hausherren beim ersten Male knapp gegen Pool & Kegel Templin verloren hatten, wollten sie es diesmal unbedingt besser machen. Ihr Gegner war aber durchaus nicht ohne, schließlich kam mit dem Lychener SV das Team in die "Höhle der Gerswalder Löwen", welches in der vergangenen Saison das Double von Meisterschaft und Pokal geholt und Gerswalde dabei gleich dreimal bezwungen hatte.
Die Vorzeichen für den Wettkampf waren aber nicht günstig: Bei den Lychener fehlte ihr Meisterspieler Sebastian Peykow aus beruflichen Gründen, bei Gerswalde musste Marco Rieger – auch ansonsten fast unersetzbar - wegen eines Fingerbruchs passen. Welches Team würde – so stand die Frage im Raum – seinen Ausfall besser kompensieren können?
Bange machen galt aber nicht, beide hatten sich eine ordentliche Saisoneröffnung auf die Fahnen geschrieben. Als erstes Paar traten Dirk Collin (Gerswalde) und Kai Forth (Lychen) an die Tische. Sie brachten mit aus dem letzten Jahr Bestleistungen von 270 bzw. 271 Punkten, also konnte ein ausgeglichenes Match erwartet werden. Der Heimvorteil des Rieger-Ersatzes sollte die bessere Gesamtwertung des Lycheners im letzten Jahr einigermaßen ausgleichen. Collin legte einen starken Start mit 17 Zählern Vorsprung nach 30 Stoß hin, den Forth aber bis zur Halbzeit auf 11 Pkt. verringerte. Der blieb bis zum 80.Stoß an seinem Kontrahenten dran, erlebte dann aber einen richtigen Einbruch von nur 6 Punkten aus zehn Stößen. So zog Collin unaufhaltsam davon und gewann mit 210 zu 180 Punkten.
Im zweiten Paar startete "Ersatzmann" Christian Simon (für Peykow) gegen Routinier Matthias Schauseil "wie die Feuerwehr". Nach 30 Stoß lag er – im Duell Jugend gegen Erfahrung - mit 17 Pkt. ziemlich überraschend in Führung. Aber von da kam Schauseil immer besser in Tritt und spielte – gestählt durch zahllose Schlachten an den Billardtischen – sein ganzes Können aus, schaffte in der zweiten Halbzeit brillante 151 Pkt. und siegte mit der Tagesbestleistung von 255 Punkten (gegen 183 von Simon). Damit war eine Vorentscheidung im Kampf um den Pokal gefallen, denn Schauseil hatte seine Mannschaft zur Halbzeit mit über 100 Zählern Vorsprung deutlich nach vorn gebracht.
Im dritten Paar lieferten sich der Gerswalder Mario Zingelmann und Lychens aufstrebender Steve Wendland lange Zeit ein ausgeglichenes Duell. Während anfangs Wendland leichte Vorteile hatte, konnte er doch den Gegner im Verlauf nicht entscheidend distanzieren. Seinen geringen Vorsprung verlor er mit unbefriedigenden letzten zehn Stoß, so dass Zingelmann sogar noch mit 185 zu 178 Punkten die Oberhand behielt.
Ausgeglichen startete auch das letzte Paar: Wolfgang Klaffki (Gerswalde) und Michael Hundt lagen zur Halbzeit mit je 95 Punkten gleichauf. Aber im zweiten Durchgang setzte sich Klaffki Schritt für Schritt von seinem Kontrahenten ab und krönte seine Leistung mit glanzvollen 41 Punkten in den letzten zehn Stoß. So sicherte er den noch deutlichen 234 zu 197-Sieg und den Pokalsieg für Gerswalde von 884 zu 738 Punkten. Da blitzte dann wahres Supercup–Niveau auf. Den Gästen ist zu bescheinigen, dass sie nicht enttäuscht haben. Ihnen merkte man nach langer Sommerpause die fehlende Spielpraxis und auch Wettkampfhärte an. So konnten sie jeweils zum Ende der Partien hin mit ihren Gegnern nicht mehr mithalten. Das wird sich wohl – so versprachen sie zum Schluss – bis zum Meisterschaftsstart (am 6. September) mit dem erneuten Aufeinandertreffen von Gerswalde 1 und Lychen 1 deutlich ändern.
Verdienter Gewinner des BVU-Supercups 2019 sind die Gerswalder. Ihnen merkte man an, dass die Bemühungen um das Billard Team Uckermark den Spielern einiges an aktueller Form mit auf den Weg durchs Cupfinale gegeben hatte. Gleich am Nachmittag – so war es absichtsvoll organisiert – stellte sich Team Uckermark mit den Gerswalder Vertretern einer weiteren Herausforderung: Zum Freundschaftsspiel hatten sie sich mit dem Falkenberger SV einen illustren Gegner eingeladen, der mit Spielern aus der 2.Bundesliga und der Regionalliga Nordost angereist war. Wenn das keine Wettkampfstärke gibt!