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Zum Abschluss noch einmal glänzender Billardsport

veröffentlich am 02.06.2019 um 18.45 Uhr von Rainer Fehlberg
Die drei Sieger Sebastian Peykow (M.), Frank Westphal (r.) und Matthias Schauseil (l.)

Sebastian Peykow (Lychen) wurde zum 8.Male Kreismeister im Kegelbillard, auf den weiteren Podestplätzen landeten Frank Westphal (Greiffenberg) und Matthias Schauseil (Gerswalde).

Die Saison 2018/19 im Kegelbillard der Uckermark ist Geschichte: Mit der Krönung des Einzelmeisters am Sonnabend in Günterberg ging sie mit einem letzten großen Höhepunkt zu Ende. Es war ein gutes Jahr mit zahlreichen erfolgreichen Ereignissen und Ergebnissen, das den Billardsport deutlich weiter vorangebracht hat, wie die Präsidentin des Billardverbandes BVU vor Eröffnung des Wettkampfes bekundete, als sie die Sieger und Platzierten des Jahres auszeichnete und gute Leistungen würdigte.

Aber dann war es soweit, der Startschuss für die Meisterschaft wurde gegeben, für über sieben Stunden großartigen, oft hochspannenden Billardsport. Das Teilnehmerfeld setzte sich aus Spielern aller Liga-Vereine zusammen, aus Boitzenburg und Lychen, aus Templin und Milmersdorf, aus Gerswalde, Greiffenberg - und die Lokalmatadore aus Günterberg nicht zu vergessen. Diesmal - so schien es von außen - waren die Startplätze für die Meisterschaft  mächtig umkämpft.  Nur die zwölf absolut Besten in der Einzelwertung des letzten Jahres, mit einer begründeten Ausnahme, erreichten das Finale. Nachrücker fanden mit Ausnahme von Altmeister Jürgen Reck so gut wie gar nicht statt.

Damit war die Voraussetzung für einen dramatischen Wettkampf gegeben. Von Platz 12 an aufwärts, traten sechs Zweier-Paarungen gegeneinander an und hatten zweimal Hundert Stoß zu absolvieren. Dementsprechend steigerte sich von Paar zu Paar die Spannung, weil sich am Ende Platz 1 und 2 der Bestenliste gegenüber standen: Das waren Sebastian Peykow aus Lychen und Helmut Zöphel aus Boitzenburg. Bis zu diesem Zeitpunkt führten die über Jahre bewährten Routiniers der Billardszene - der Greiffenberger Frank Westphal mit 259 und der Gerswalder Matthias Schauseil mit 250 Punkten - das Feld an. Sie hatten sich damit ein gutes Polster für die Rückrunde geschaffen. Der bislang siebenfache Meister und Titelverteidiger Sebastian Peykow zeigte dann aber, wo "der Hammer hängt". Mit seinen 307 Punkten bewies er eindrucksvoll, was auf den Günterberger Tischen zu spielen möglich ist und ließ so manche Kritik verstummen. Er untermauerte damit aber vor allem seinen erneuten Griff nach dem Meistertitel. Sein Kontrahent Zöphel reihte sich mit seinem Ergebnis von 242 Pkt. ein in die Verfolgergruppe des Spitzentrios, die außerdem aus Wieland Heide (Templin) mit 244 und Wolfgang Klaffki aus Gerswalde 236 Pkt. bestand. Die alle konnten sich zur Halbzeit bei stabiler Leistung noch einen Platz auf dem Siegertreppchen erhoffen. Der Rest des Feldes lag 25 und mehr Pkt. zurück und war somit praktisch chancenlos, noch ganz weit nach vorn zu klettern.

In der Pause  zwischen den Wettkämpfen, die eigentlich gar keine richtige Siesta war, um den Zeitplan einzuhalten, brillierten die Organisatoren wieder mit einem ausgezeichneten Büffet. Da konnte man auch Energie für die zweite Runde tanken, was ja manchmal durchaus von Vorteil ist. Einige Spieler nutzten das augenscheinlich, denn sie spielten im zweiten Durchgang in der großartigen, meisterschaftstauglichen Spielstätte im Saal der Billardkneipe, die nachmittags sogar noch wärmer war, ein deutlich besseres Ergebnis.

Einer der sich am Nachmittag vorzüglich zu steigern wusste, war Frank Westphal. Ihm gelang es, unter den eine solche Meisterschaft prägenden Bedingungen von Anspannung und Nervenflattern seine persönliche Bestleistung von 276 Pkt. einzustellen und damit seine Anwartschaft auf einen Siegerpokal zu untermauern. Aus bestem Holz sind die geschnitzt, die sich bei einem solchen herausfordernden Ereignis so zu behaupten wissen. Am Ende reichte es mit dieser tollen Leistung und 535 Pkt. zum Vizemeistertitel.

Sebastian Peykow mit seinem beeindruckenden Vorsprung konnte diesen im zweiten Durchgang überzeugend verwalten. Mit 270 Punkten lag er diesmal zwar knapp hinter Westphal, aber in der Gesamtwertung mit 577 Zählern deutlich vor ihm. Peykows Bilanz ist beeindruckend: Er eroberte seinen 8.Meistertitel, was höchste Anerkennung verdient. Um so viel ist er eben besser und konstanter als seine Kontrahenten. Matthias Schauseil beschenkte sich selbst, indem er seinen dritten Platz vom Vormittag in souveräner Manier verteidigte. Ganz im Gegenteil: Er verteidigte ihn nicht nur, er baute seinen kleinen Vorsprung sogar noch aus. Der Bronzerang ist Lohn seiner Anstrengungen. Auf den weiteren Plätzen 4 - 6 landeten die gleichen Spieler, die schon am Vormittag dort standen, nur in der anderer Reihenfolge: 4. Zöphel mit 470, 5. Klaffki  mit 450 und 6. Heide mit 440 Punkten.

Der Rest des Felde war nicht bloß Staffage: Er trug wesentlich zum spannenden Verlauf der Titelkämpfe bei, ohne ins Geschehen ganz vorn eingreifen zu können.  Aber sie sollen unbedingt erwähnt werden, weil sie diesen Wettstreit sehr belebt haben. Marco Rieger zum Bespiel sprang von Platz 10 noch auf Platz 7 vor mit 422 Pkt., Heiko Schmidt kämpfte sich noch nach vorn auf Platz 8 mit 417 Pkt.

Ob sie alle mit ihren Ergebnissen zufrieden sind, sei dahingestellt: Diese ehrgeizige Stimmung herrscht nun einmal unter den Billardspielern. Die weitere Reihenfolge: 9. Sven Borde (Templin) 396 Pkt.; 10. Jörg Geste (Milmersdorf) und Jürgen Reck (Günterberg) je 394 Pkt.; 12. Kai Forth 386 Pkt. Die Bilanz dieser Kreismeisterschaften kann sich unbedingt sehen lassen. Das gestiegene Leistungsvermögen der Sportler wurde wieder unter Beweis gestellt werden. Die Meisterschaft war ein auf der ganzen Linie gelungener Schlusspunkt unter eine erfolgreiche Saison.