Bernd Lach spielt ein ganz großes Turnier
Der Billardmeister 2023 von Nord-Brandenburg kommt aus Templin.
Billardreise von Templin nach Letschin – ein kleines Abenteuer: Ziel war die Regionalmeisterschaft von Nord-Brandenburg. 5.30 Uhr Aufstehen, 6.30 Abfahrt vom Rewe-Parkplatz, pünktlich 9 Uhr schon rollt die erste Kugel (wer weiß, dass Billardkämpfe für gewöhnlich so 19 Uhr beginnen, der weiß auch, was das für den Bio-Rhythmus bedeutet).
Für den weniger Kundigen: Letschin ist eine kleine Perle im Oderbruch, drei km von der Oder entfernt gelegen. Eine ihrer Schönheiten: die attraktive Sportanlage mit einer Super-Billardstätte, hell, zweckmäßig, modern ausgestattet, so dass auch deshalb Billard echten Spaß macht und Leistung fördert.
Als einer der beiden Ersten startete – fast noch im Morgengrauen – z. B. der Oderberger Thomas Wunsch durch – und das mit weit über 100 Punkten nach 40 Stoß. Und alle im Zuschauerraum guckten sich mit großen Augen an, hier geht ja was los! Aber dann kam ein mächtiger Durchhänger mit minus 5 aus 10 Stoß, wie es beim Billard eben passieren kann. Und es dauerte ein wenig, dass er wieder zurück ins Spiel fand. Danach reihte sich alles ein wie erwartet: Vier Akteure aus Falkenberg und drei aus Oderberg – alle nur einen Katzensprung von Letschin entfernt – sollten das Turnier bestimmen. Aber auch die fünf anderen Starter traten mit Hoffnung an die MOL-Tische – je einer aus Blumberg, Britz, Eberswalde, Letschin selbst und eben aus der Uckermark. Am Ende des 1. Durchgangs von 100 Stoß führten "die üblichen Verdächtigen" (Favoritenkreis!) mit den Bundesligaspielern André Meseke (286) und Uwe Karbe (317), beide aus Falkenberg. Ganz an der Spitze aber lag - fast ein wenig überraschend - mit einem bravourösen Auftritt Bernd Lach aus Templin mit 321 Punkten. Der mit der strapaziösesten Anreise!
Der 2. Durchgang auf der Suche nach dem besten Nord-Brandenburger Billardspieler 2023 gestaltete sich zu einem sensationellen Schaulauf von Bernd Lach. Streckenweise auf Kurs 400, was zahlreich erschienene Letschiner und Mitspieler zu Szenenapplaus und zu tosendem Beifall (wenn 20 Zuschauer dazu fähig sind, aber es klang so!) am Schluss animierte. Da herrschte (Billard-)Stimmung vom Feinsten! 340 Punkte auf der zweiten Runde und 661 Punkte insgesamt – das war schon eine sensationelle Leistung, wie im Rausch! Aber auch der älteste Starter des Feldes Uwe Karbe spielte ein brillantes Turnier mit zweimal 300 und mehr und dem ganz starken 2. Platz. Der Falkenberger Regionalligist Carsten Dickert glänzte im 2. Abschnitt mit 307 Punkten und kletterte nach Platz 8 in Runde 1 noch auf den Bronzeplatz.
Ein glänzendes Meisterschaftsturnier fand mit diesen Leistungen seine Krönung. Uwe Karbe überzeugte nicht nur als Aktiver, er war zugleich ein umsichtiger Turnierleiter. Die Letschiner schufen nicht nur einen tollen Rahmen für diese Meisterschaft, sie waren ein tolles Publikum in einer meisterschaftswürdigen Wettkampfstätte (deren Beifall am Ende: „Wahnsinn! Wahnsinn!“ zum Lach-Auftritt passte zum gesamten Turnier).
Und der grandiose Sieger und Nord-Brandenburg-Meister 2023 Bernd Lach könnte während der langen Rückfahrt gedacht haben: Ach, hätte Templin doch auch so eine attraktive Spielstätte für solch großartige Meisterschaften!