Vorentscheid beim Titelkampf der Billardliga
Bei den Zweiten ist das Rennen noch offen.
Dieser 17.Spieltag der uckermärkischen Billardliga war schon besonders: Er begann eine Woche früher mit dem Spitzenspiel zwischen Gerswalde I und Templin I. Die Erwartungen an dieses Aufeinandertreffen von Tabellenzweitem und dem Spitzenreiter waren hoch: Weil Gerswalde zuvor in Greiffenberg die 1000-Pkt.-Marke geknackt hatten und die Templiner die ganze Saison auf hohem Niveau spielen. Sie wurden nicht enttäuscht: Die zehn Akteure boten einen denkwürdigen Billardabend. Mit einem 1024 zu 989-Sieg der Templiner wurde ein Rekord-Resultat erreicht, das die Uckermark und ihre Liga zuvor noch nie erlebt hatte. Von den neun Ergebnissen über 200 Punkte ragten auf Templiner Seite Bernd Lach mit 281, auf der anderen Matthias Schauseil mit 272 Punkten heraus. Bis zur Halbzeit führten die Hausherren knapp. Vorm letzten Paar lagen die Gäste mit 16 Punkten vorn. Das Geschehen wogte hin und her.
Dann traten zwei Templiner an die Tische: Als Gerswalder Aktiver hatte Marco Michalski in der Vorwoche mit 318 Punkten seinen phantastischen persönlichen Rekord gespielt. So schien die Aufgabe für Sven "Buddel" Borde schwer, den Vorsprung seines Teams zu verteidigen. Die Spannung war am Siedepunkt angekommen. Aber Borde hielt dem Druck stand, wurde zum eigentlichen Matchwinner. Mit seinen 256 Punkten baute er den Vorsprung sogar auf 35 Punkte aus. So dramatisch ist der Billardsport, das gemeinsame Fazit am Ende.
Damit war an der Spitze der Liga eine Vorentscheidung gefallen, denn in der Vorwoche hatte es den dritte Kandidat auf den Titel – den Lychener SV - mit der Niederlage gegen Milmersdorf I böse erwischt. So trennen die Templiner nun je vier Punkte von ihren beiden Konkurrenten.
Die Lychener hielten sich gegen Greiffenberg I schadlos und gewannen sehr souverän mit 943 zu 804. Dabei brillierte wieder einmal Sebastian Peykow mit phänomenalen 310 Punkten und hatte vor dem Nächsten, seinem Kameraden Michael Hundt, 81 Punkte Vorsprung. Der Meisterschaftszug scheint trotzdem abgefahren.
Völlig ungeklärt hingegen ist die Frage, wer den inoffiziellen Titel "Beste Zweite der Liga" erringen wird. Templin II hat sich mit einer Siegesserie dort neben Greiffenberg und Gerswalde in den Kreis der Kandidaten eingereiht. Und nun trafen die Zweiten von Templin und Gerswalde aufeinander. Templin war deutlich überlegen und ließ den Gäste nicht die Spur einer Chance: Dreimal über 200 Punkte (Stephan Dietrich 221, Mario Drescher 216, Andy Rösner 213), das war für die Gäste aus Gerswalde, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch zu überzeugen wussten, mindestens eine Nummer zu groß, was sich am 834 zu 689-Sieg für Templin ablesen lässt.
Im Fernduell mit diesen beiden Teams wusste Greiffenberg II absolut zu überzeugen: Durchaus nicht Favorit gegen Günterberg, gelang in einem wahren Billardkrimi ein hauchdünner 728:726-Sieg. Matchwinner war dort Olaf Schlüter, der im Schlussduell gegen Günterbergs Peter Kobus den 12-Punkte-Rückstand in einen 2-Punkte-Sieg verwandelte. Den ersten Schritt zum inoffiziellen Titel kann Greiffenberg gemacht haben, gegen Templin wird man sich noch steigern müssen.
Zwei Boitzenburger Niederlagen komplettieren den 17.Spieltag: Die Erste unterliegt Milmersdorf I mit 734 zu 782, und bei den Zweiten gewinnt Milmersdorf mit einer ordentlichen Leistung mit 716 zu 556, was zur Bemerkung anregt, dass der Billardsport auf dem Boitzenburger Gutshof schon bessere Zeiten erlebt hat.