Schnaps von Basti!
Ein grandioser Rekord und ein Billard-Krimi auf dem Programm.
Die Kette der spannenden Nerven-Schocker in der uckermärkischen Billard-Liga reißt nicht ab: Am letzten Wochenende in Lychen gegen Greiffenberg, an diesem 23.Spieltag in Templin stand Nervenkitzel groß auf dem Programm. Diesmal empfing Templin II die Vertretung aus der Flößerstadt Lychen – und da sich der Reporter vorher die vermeintlich aufregendste Partie aussucht, war auf dem Papier einiges zu erwarten.
Dabei schien nach der Hälfte schon alles klar: Die Templiner lagen nach einem bärenstarken Auftritt von Torsten Hampicke (264) und einem mittelstarken von Mario Drescher (204 Pkt.) mit deutlich über hundert Punkten Vorsprung vorn. Dann aber kam der überwältigende Auftritt von Lychens "Überflieger" Sebastian Peykow: Die faszinierenden 333 Punkte (151/182) sind ein im traditionsreichen Templiner Billardsport noch nie erzieltes Ergebnis. Es führt nicht nur alle Märchen und Sagen über die schweren Templiner Tische ad absurdum, sondern sind auch das zweitbeste Resultat in "Bastis" an Höhepunkten gewiss nicht armen bisherigen Laufbahn. An diesem Abend drehte er den vorhergehenden Rückstand in 15 Punkte Vorsprung für sein Team und musste sich für die ominösen 333 auch noch den gemeinschaftlichen Ruf "Schnaps von Basti!" gefallen lassen.
Wer aber meinte, nun sei die Sache gelaufen, der hatte sich getäuscht: Nun begann erst der zweite Teil dieses Krimis. Während der Lychener Steve Wendland nach ganz starkem Start auf einmal "die ganz große Flatter" bekam, spielte der Templiner Max Heide gelassen "wie ein Alter" - obwohl er von allen neun Startern an diesem Abend der Jüngste war - sein Pensum herunter, erzielte sehr ordentliche 216 Punkte und sicherte seiner Mannschaft den eindrucksvollen 890 zu 880-Sieg.
Nur zwei Zähler mehr als die Zweite schaffte Templins Erste gegen Gerswalde II beim 892 zu 681. Beide spielten nicht "mit voller Kapelle"; während auf Templiner Seite besonders Bernd Lach mit 292 Pkt. kräftig "ins Horn stieß", die anderen eine ordentliche "zweite Geige" spielten (Wieland Heide 234, Sven Borde 227), bekam bei Gerswalde nur Dirk Collin (213) Applaus für einen respektablen Auftritt. Gerswaldes Erste hingegen bezwang Greiffenbergs Erste in deren Spielstätte ziemlich sicher, ohne über sich hinauszuwachsen, mit 862 zu 766. Dabei konnte man von den Hausherren nach dem couragierten Auftritt eine Woche davor in Lychen wohl etwas mehr erwarten. Hatten sie sich etwa schon vorher angesichts Gerswalder Übermacht aufgegeben?
Günterberg I scheint nun in der heimischen Billardkneipe aus dem Winterschlaf erwacht zu sein: Drei Spieler mit über 200 Punkten – am besten Heiko Schmidt mit 239 – ließen das beim 854 zu 632-Sieg gegen Greiffenberg II vermuten. Die Akteure aus dem Nachbarort haben in dieser Saison schon bessere Spiele gemacht und etwas Boden verloren beim Kampf um den imaginären Titel "Beste Zweite".
Bei der Partie Milmersdorf II gegen Boitzenburg II steckte den Aktiven – angesichts des mäßigen Resultats von 617 zu 547 – der Winter anscheinend auch noch in den Knochen, bei den "alten Herren" von Milmersdorf verständlich, bei den Jungen auch?