Kopf-an-Kopf-Rennen in Lychen
Und reihenweise Spitzenresultate auch anderswo in der Uckermark.
Um die Billardpartie zwischen dem Lychener SV und der SG Greiffenberg am 22.Spieltag der Kreisliga Uckermark richtig einzuordnen, muss man einen tiefen Blick in die Welt des Sports und seine Besonderheiten riskieren. Wenn also wie in diesem Falle Tabellennachbarn – der Dritte und der Vierte der Liga - aufeinandertreffen, erwartet man in aller Regel eine zumindest spannende Partie, was auch deshalb den Reporter anlockt. Ein Blick in die Statistik verrät zudem, dass in den letzten 20 Begegnungen dieser Urgesteine der UM-Liga 15mal die Lychener die Tische als Sieger verlassen haben, aber auch, dass es oft sehr knapp zwischen Kontrahenten ausging. Außerdem sprachen auch der Heimvorteil und die insgesamt stabilere Form im Verlauf der Saison für Lychen sowie die Tatsache, dass die Gäste aus der Ostuckermark ziemliche Personalprobleme hatten. Also standen alle Zeichen für eine leichte Favoritenstellung der Flößerstädter.
Und so schien sich die ganze Sache in der Lychener Spielstätte dann auch zu entwickeln: Nach drei Paaren führten die Hausherren schon mit über hundert Punkten Vorsprung. Aber dieses Bild hing – um es so auszudrücken – ein wenig schief. Die Lychener hatten bis dahin ihren Besten – Sebastian Peykow mit 280 Pkt. – schon eingesetzt, während Greiffenbergs Spitzenmann Frank Westphal noch zu spielen hatte. Der holte dann mit seinen 262 Punkten jede Menge Boden auf, so dass vor dem letzten Paar – Steve Wendland (Lychen) und Bernd Hagenbach – Greiffenberg mit einem einzigen Pünktchen und 662 zu 661 vorn lag. Nach 50 Stoß, also zur Halbzeit dieser letzten Starter führte nun Lychen mit exakt einem Punkt. So blieb es bis zum 97.Stoß ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Da unterliefen Steve Wendland sechs Miese und Hagenbach schaffte vier Gute, und aus sechs Punkten Vorsprung waren auf einen Schlag 4 Punkte Rückstand für Lychen geworden. Und als der Greiffenberger dann noch elf Punkte folgen ließ, waren alle Messen gesungen und der Sieg fürs Greiffenberger Team mit 876 zu 849 Punkten gesichert. Das Duell der Tabellennachbarn hatte – wieder einmal – gehalten, was man sich versprochen hatte, es war wirklich nichts für schwache Nerven. Und dass so ein heißer Wettkampf strahlende Sieger und tragische Verlierer produziert, das ließ sich am Rande in Lychen auch beobachten. So ist eben der (Billard-)Sport!
An der Spitze der Liga an diesem Spieltag ein schon gewohntes Bild: Beim Gerswalder Heimatduell schaffte die Erste mit 983 Punkten wieder fast die 1000er Marke - mit drei sehr guten Ergebnissen von Matthias Schauseil (239), Mario Zingelmann (232) und Mario Krause (212) und einem überragenden Wolfgang Klaffki, der schon wieder die 300er Marke knackte, diesmal sogar mit einer glatten Punktlandung. Die 217 Punkte von "Kalle" Trettin – nahe am persönlichen Rekord - und die 715 Punkte für die Zweite waren ebenfalls sehr lobenswert.
Im Leistungshoch befanden sich beide Templiner Teams. Die Erste spielte auf dem Boitzenburger Gutshof die dortige Erste – mit Verlaub gesagt – förmlich an die Wand: Wieland Heide (282), Bernd Lach (266) und Sven Borde (260) brachten brillante Resultat. Ein Helmut Zöphel allein (268 Pkt.) konnte dagegen nichts ausrichten, und so ergab sich folgerichtig ein 949 zu 654 für die Gäste. Die Zweite aus der Kurstadt spielte nach der langen Coronapause wie eine "Perle der Uckermark" und "knackte" Milmersdorf I mit 872 zu 833 Punkten, spielte für eine zweite Mannschaft phänomenale dreimal 200 und hatte in Thomas Hampicke mit 253 Pkt. den Tagesbesten. Auch hier galt: Ein Jörg Geste allein bei den Gästen reichte trotz 250 Pkt. nicht, dieser starken Zweiten Paroli zu bieten.
Günterberg I und Boitzenburg II rissen in Christels Billardkneipe zusammen keine Bäume aus und trennten sich mit einem klaren 686 zu 506 zugunsten der Heimmannschaft.