Logo Billard Verband Uckermark
Billard Verband Uckermark

Greiffenberger Sensation und Gerswalder Geschlossenheit

veröffentlich am 27.02.2022 um 18.59 Uhr von Rainer Fehlberg
Gerswalde II überzeugt mit starken 775 Punkten gegen Boitzenburg I - Dirk Collin, Martin Henselin, Norbert Zapf, Ralf Henselin, Mario Krause (v. l.)

Beobachtungen am Rande des 19. Spieltages der uckermärkischen Billardliga.

Der 19.Spieltag der uckermärkischen Billardliga wird so schnell nicht in Vergessenheit geraten: Beim Greiffenberger Klubduell geschah eine mittlere Sensation, denn die Zweite bezwang die Erste mit 763:733, womit wohl niemand gerechnet hatte. Die Zweite bot in erster Linie eine geschlossene Mannschaftsleistung zwischen 170 und 201 Punkten, wohingegen die Erste einzig und allein einen Frank Westphal hatte (mit 237 Holz), der Rest aber echt "herumschwächelte". Dabei hätte der Verlierer sehr gewarnt sein können, denn eine Woche zuvor hatte die Reserve in Gerswalde gegen die dortige Zweite eine ganz starke Vorstellung geliefert (wir berichteten).

Diese Niederlage wurmte die Gerswalder Zweite auch eine Woche danach noch. Das Ansinnen, diese Scharte nun gegen Boitzenburgs Erste auszuwetzen, war – unausgesprochen - schon zu spüren. Schließlich trafen sie in der Gerswalder Spielstätte auch Tabellennachbarn. Und wie man weiß, haben diese Duelle – wie Ortsderbys z. B. – allüberall ihren besonderen Reiz. Für die Gerswalder stand auch auf dem Spiel, beim Kampf um den inoffiziellen Titel "Beste Zweite der Liga" keinen Boden zu verlieren, schließlich ist ihnen in den so starken Greiffenbergern eine echte Konkurrenz erwachsen.

Ihr Gegner – Boitzenburg I - kam mit argen Problemen in die Gerswalder Sportstätte, ihre Verletzten- und Verhindertenbank (auch durch Corona) ist gut besetzt, ihre Stammkräfte Werner Müller und Horst Tenner werden schmerzhaft vermisst. Sie können nicht durch sportliche Leistungen glänzen, sondern stehen durch Krankheiten im Mittelpunkt der Gespräche am Rande. Wenn Boitzenburg in dieser Situation 701 Punkte erreicht, sind sie so unzufrieden nicht. Und sie trafen auf eine Gerswalder Mannschaft, die wie "aus einem Guss" spielte, was sich zum Beispiel darin zeigte, dass zur Halbzeit Martin Henselin 99, Mario Krause und Dirk Collin 100 sowie Ralf Henselin 101 Punkte erzielt hatten. Mehr Gleichklang geht einfach nicht!

Allzu schwer fiel den Gerswaldern, also dem um einige Spieler erweiterten SV Henselin, der Sieg mit 775 zu eben 701 nicht. Ihre Chancen auf den imaginären Titel bleiben intakt, der Fehdehandschuh in Richtung Greiffenberg ist geworfen worden, ohne allerdings zu ahnen, was dort gerade geschah.

Zum dritten Mal innerhalb zwei Wochen kam Günterberg I nach Milmersdorf (Gerüchten zufolge findet man es unterdessen mit verbundenen Augen!). Nach zwei Partien gegen die Zweite folgte nun die Erste der Gastgeber – und zum ersten Male boten die Gäste eine wirklich reife Leistung: Dreimal über der 200er-Marke durch Thomas und Heiko Schmidt mit 227 bzw. 225 sowie Andreas Ziebarth mit 210 Punkten widerlegten die schweren Tische von Milmersdorf. Die Hausherren hatten beim 843 zu 797 keine Chance. Bei den Gastgebern wusste wieder einmal Jörg Geste mit 247 Punkten zu überzeugen, aber er hatte gegen starke Günterberger diesmal zu wenig Unterstützung.

An der Spitze der Liga ziehen die üblichen "Verdächtigen" ihre Kreise: Gerswalde I überstrahlte bei Boitzenburg II mit 890 zu 588 Punkten alles und hatte seinen Besten in Matthias Schauseil mit 262  Zählern. Wenn alle so geliefert hätten, die 900-Punkte-Marke als Spitzenresultat wäre kein Problem gewesen. Kaum zurück stand der Lychener SV beim 872 zu 664 gegen Milmersdorf II. Wie immer dabei ganz stark: Sebastian Peykow mit 273 Punkten als Tagesbester der Liga, aber auch die Mitstreiter waren so weit nicht entfernt. Die "alte Garde" aus Milmersdorf hielt sich ganz wacker, ihr Kurt Lieske machte sich dabei mit 206 Punkten ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk - zum 66.