Templin und Gerswalde marschieren voran

Starke Spitzenteams und "Nobodys" in der Billardliga der Uckermark.
Die Saison der Kegelbillardspieler ist zwar noch sehr lang, aber dieser 5.Spieltag hatte doch ein paar interessante Weichenstellungen zu bieten. Wenn das (immergrüne) Duell zwischen Lychen I und Templin auf dem Plan steht, dann geht es auch um immer sehr viel. Die beiden Teams feierten in gewisser Weise "Silberhochzeit", denn sie trafen zum 25. Mal aufeinander. Und bis zu diesem Freitagabend steht es 12:12-Unentschieden. Die Schlaumeier unter den Billardspielern fanden heraus, dass es nach diesem Spielschluss 13:12 stehen wird, bloß für wen vermochten sie nicht zu sagen! Einer hatte am Anfang seine Antwort parat: Templins "Urgestein" Ralf Meden erspielte als "Einzelkämpfer" 223 Pkt. und gab der Mannschaft quasi die Richtung vor. Lychens Kai Forth hätte im ersten Paar darauf eine Lychener Antwort geben sollen, war aber mit sehr dürftigen 187 Pkt. nicht in der Lage, sein Gegenüber Wieland Heide knüpfte ihm mit 230 Pkt. eine Menge ab. Ganz schwer hatte es danach Lychens Steve Wendland gegen Templin Spitzenspieler Bernd Lach, mit dem 197 zu 267 für den Templiner wuchs deren Vorsprung so viel weiter an, dass auch Lychens Bester Sebastian Peykow daran trotz allen Bemühens nicht wirklich etwas ändern konnte. Da Templins Youngster Max Heide erst in der zweiten Halbzeit so richtig auftrumpfen konnte (insgesamt 170), machte der Lychener mit 266 fürs Team zwar einiges gut, aber er verlor sogar das „Privatduell“ der beiden Überflieger der Teams und der UM-Liga mit einem Pünktchen. So brauchte Templins "Aufsteiger der Saison" Sven Borde (Platz 6 der Gesamteinzelwertung!) nur noch den sprichwörtlichen Deckel drauf machen, was ihm mit 240 Pkt. auch überzeugend gelang. Die Templiner schafften mit 960 Pkt. genau ihren brillanten Saisondurchschnitt, Lychen wiederum nur mäßige 816 Pkt. Ob das zum Silberjubiläum die höchste Niederlage war, das müssen die Statistiker herausfinden?
Die zweite Spitzenbegegnung des Spieltages fand in Milmersdorf statt: Dort empfing die Erste das Team von Gerswalde I. Die Hausherren, die bislang eine sehr ansehnliche Saison spielten, wurden von den Gästen regelrecht vorgeführt. Auf den von den Billardakteuren als schwer bezeichneten Milmersdorfer Tischen 997 Punkte zu erspielen und solche Einzelergebnisse wie Wolfgang Klaffki mit 271, Marco Michalski mit 260, Matthias Schauseil mit 245 und auch Mario Zingelmann mit 221 zu erzielen, das ist ein schwer in Worte zu fassendes Ereignis. Da flogen den Milmersdorfern die Kugeln förmlich um die Ohren, und die Gäste untermauerten ihren "Anspruch auf mehr" als Zielstellung für die Saison. Da sind die Weichen nach diesem Wochenende gestellt, für einen großen Zweikampf mit Templin! Und was die Überflieger von Templin und Lychen betrifft, fanden sie diesmal in Milmersdof und Klaffki ihren Meister. Auch zukunftweisend?
Boitzenburg II hat zum dritten Schlag in dieser Saison ausgeholt und in Günterberg gegen die Zweite wegen der bemerkenswerten Ausgeglichenheit mit 640 zu 625 gewonnen. Sie beherrschen in dieser Saison anscheinend, die Gegner in ihren schwächsten Momenten zu erwischen? Dass sie nun punktgleich nach einem Viertel der Saison mit Lychen I stehen, das ist mehr als eine Billardsensation. Und dass sie die Schlagzeilen machen und nicht ihre Erste, ist mehr als überraschend. Apropos Boitzenburg I: Sie blieben gegen Greiffenberg I mit 775 Pkt. im Rahmen ihrer diesjährigen Möglichkeiten, verloren gegen ein Team, dass auch einiges gutmachen wollte, aber so ganz gelang das mit den 820 Pkt. auch nicht. Um es auf den Punkt zu bringen: Ein Helmut Zöphel (251) für Boitzenburg und ein Frank Westphal (258) für Greiffenberg reichen nicht, um ganz starke Teamleistungen abzurufen.Milmersdorf II machte den tollen Ausrutscher vom letzten Wochenende (gegen Lychen II) wieder wett, hatte beim klaren 755 zu 692 gegen Greiffenberg II drei Akteure mit 200 Pkt. und mehr zu bieten und auch jede Menge "altersgerechten" Kampfgeist!
Und zum (nicht ganz so) guten Schluss: Überzeugend war der 749 zu 676-Sieg von Günterberg I gegen Gerswalde II keinesfalls. Aber was soll’s: Die Günterberger haben sich damit heimlich, still und leise auf den dritten Tabellenplatz nach vorn geschlichen!