Max Heide hat die Zukunft auf seiner Seite
Beobachtungen am Ende der letzten und vor der neuen Billard-Saison.
Nach langer, langer Coronapause trafen sich am letzten Freitag Billardspieler der Uckermark zu einem freundschaftlichen Wettkampf in Gerswalde. Dabei wurde sich streng an die Hygienevorschriften gehalten, aber es wurde auch hochinteressanter Billardsport geboten (wir berichteten).
Dass der Billardsport wieder ins Laufen kommt, macht Hoffnung. Corona wird doch diesen schönen Sport nicht kaputt machen. Und an diesem Abend in Gerswalde trug die Hoffnung einen Namen: Max Heide aus Templin, noch nicht einmal 20 Jahre alt und Sohn des Vereinschefs von Pool & Kegel Templin und uckermärkischen Spitzenspielers Wieland Heide.
Zum allerersten Mal nahm er an einem echten Wettkampf im Kegelbillard teil. Als er rund drei Jahre alt war, sah man ihn zu Hause das erste Mal am Billardtisch. Damals drehte man einfach eine Bierkiste um und stellte ihn drauf. Das Interesse des Dreikäsehochs war geweckt. Aber für eine andere Disziplin, das Poolbillard. Er wuchs damit auf und spielte bald "wie ein Alter". Aber mit 12 stellte er den Queue in die Ecke, zumindest was den Wettkampfsport betraf. Und dann war erst einmal Ruhe mit Billard. Das Spiel mit den Kegeln stand überhaupt nicht auf seiner Tagesordnung, zumindest nach außen hin.
Aber trainiert wurde schon und mit den Augen gelernt – logischerweise vor allem vom Vater Wieland. Und da auch beim Billard der sprichwörtliche Apfel nicht weit vom Stamm fällt, war sein erster Auftritt in einem Kegelbillard-Wettkampf an der Seite seines Vaters vielleicht doch vorauszusehen? Der Start von Max war einigermaßen außergewöhnlich: Wer von Billard etwas Ahnung hat, der weiß, was es bedeutet, bei einem Wettkampf mit 50 Stoß einfach so 125 Punkte zu erspielen. Da war zumindest eine Riesenportion Unbekümmertheit mit im Spiel. Manche sehr erfahrene Spieler haben nicht selten ihre Probleme, das zu schaffen. Die Bezeichnung "Nachwuchstalent" trifft es wohl ziemlich exakt.
Sein erster Auftritt im Kegelbillard machte ihm und seinem Spiel alle Ehre. Damit ist der Gedanke, dass man mit Max Heide möglicherweise einen Hoffnungsträger nach Corona und für die Zukunft des Billardsportes in dieser Region gesehen hat, ganz und gar nicht von der Hand zu weisen. Natürlich ist der Weg bis dahin noch weit, Rückschläge nicht ausgeschlossen. Aber auch für den Billardsportler beginnt der Marathon bis hin zur Spitzenleistung mit dem ersten Schritt. Man darf schon heute sehr gespannt sein, wie es mit Max Heide weitergeht. Die Zukunft hat er auf jeden Fall!
Was Max noch braucht (außer Spielpraxis und Erfahrung), ist Konkurrenz in seiner Altersklasse. Um den Billard-Nachwuchs ist es absolut nicht gut bestellt ist, weshalb sich der Billardverband der Uckermark (BVU) entschlossen mit der Nachwuchsarbeit beschäftigen, zum Beispiel auf der Gesamt-Mitgliederversammlung am 7.8. in Gerswalde. Vielleicht sollte dort die Erarbeitung einer Nachwuchskonzeption in Auftrag gegeben werden? Die muss nicht gleich 23 Punkte enthalten, wie die Hygiene-Konzeption, die wegen Corona auf dem Tresen in der Billard-Spielstätte von Gerswalde liegt. Ein paar weniger würden es auch tun! Zum Wohle von Max und zum Wohle des Billardsportes in der Uckermark.