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Glänzender Billardsport nach langer Zwangspause

veröffentlich am 14.07.2020 um 23.54 Uhr von Rainer Fehlberg
Newcomer und Hoffnungsträger Max Heide.

Das Einladungsturnier des Gerswalder SV war nach vier Monaten Billardstopp ein toller Neu-Start.

Vier Monate lang standen in der Uckermark die Billardqueues in der Ecke, war auch die Billardliga wie jeglicher Sportbetrieb dem Coronavirus zum Opfer gefallen. Die Saison wurde vom Billardverband abgebrochen, der Pokal nicht zu Ende gespielt. Die Stimmung war einfach schlecht in den Vereinen, sich so ausgebremst zu sehen. Genau vier Monate nach dem Lockdown hatten sich einige der uckermärkischen Billardspieler nach den Lockerungen zu einem vorsichtigen Neustart verabredet. Ein Einladungsturnier in der Spielstätte des Gerswalder SV sollte es sein. Das geschah unter Einhaltung der Hygienevorschriften: Nur neun Aktive waren nach Vorschrift eingeladen, alles was nach Gruppenszenen,   nach Gemeinschaftsaktionen aussah unterblieb. Hygiene und Abstand waren Programm: Ein großer Katalog von Maßnahmen lag auf dem Tisch und wurde penibel eingehalten.

Aber nicht der Kampf mit dem Virus stand im Mittelpunkt, sondern dass endlich, endlich die Kugeln wieder über die Tische rollen konnten. Und was dann sportlich geboten wurde, das überstrahlte das Dunkel der billardlosen Zeit außerordentlich.

Eingeladen waren die sieben Besten der Einzelwertung der abgebrochenen Saison – außer dem Lychener Spitzenspieler Sebastian Peykow. Zu vier Templinern und drei Gerswaldern gesellten sich noch der Greiffenberger Frank Westphal und der Boitzenburger Helmut Zöphel. Damit waren die Voraussetzungen für glänzenden Billardsport gegeben.

Was dann sportlich geboten wurde, das überstrahlte das Dunkel der billardlosen Zeit gewaltig. Wie befreit spielten die Akteure nach dieser langen Zwangspause auf. Und die Atmosphäre dieses Abends mit über fünf Stunden Billardsport war einfach grandios. Noch nie hat der Beobachter der Szene in der Uckermark einen Wettkampf erlebt mit solch beeindruckender Stimmung, mit so viel Spaß, Freude, Humor und Witz. Die Spieler agierten an diesem Abend wie befreit von einer schweren Last!

Und das wirkte sich auch auf die sportliche Seite des Abends aus:  Glänzende Leistungen zuhauf standen auf der Tagesordnung. Das symbolische Siegerpodest erklommen Helmut Zöphel mit  hervorragenden 525 Punkten (bei 200 Stoß) vor den sich scharf duellierenden Gerswaldern Wolfgang Klaffki mit 508 und Marco Rieger mit 507 Zählern. Die Anderen standen dem (zumeist) in Nichts nach: Bernd Lach (Templin) begann die zweite Runde wie die sprichwörtliche Feuerwehr. 110 Pkt. nach 30 Stoß versprachen ein Ergebnis weit jenseits der magischen 300. Das gelang dann nicht, weil  die zweiten 50  Stoß nur 89 Pkt. brachten. So landete er wenigstens noch bei sehr beachtlichen, für ihn bestimmt nicht zufriedenstellenden 265 Pkt. Der Greiffenberger Westphal und Gerswaldes Urgestein Matthias Schauseil machte ihre Sache sehr ordentlich  mit 462 bzw. 488 Pkt.

Das krönende Finale des Abends lieferten sich dann Wolfgang Klaffki und Wieland Heide (Templin) als Schlusspaar in einem packenden Duell: Der Gerswalder steigerte sich im Verlaufe der Partie auf großartige 274 Zähler; der Templiner Wieland Heide lief zu großer Form auf und schrammte nur knapp mit 286 Pkt. an der 300er Marke vorbei, die während des gesamten Spiels in Sichtweite war.

Sein Sohn Max war zum ersten Mal bei solch einem Wettkampf am Start. Er zeigte nicht nur eine sehr respektable Leistung. Mit seinen 20 Jahren steckte auf einmal ein Hoffnungsträger die Nase in den Wind an den Billardtischen.

Max Heide mit seinem Auftritt gehört damit zum glänzenden Neustart des Billardsportes in der Uckermark nach unfreiwilliger Zwangspause. Der Gerswalder Abend machte da in jeder Beziehung Hoffnung! Daumendrücken, das es gut geht!