Logo Billard Verband Uckermark
Billard Verband Uckermark

Die "Fan-Kurve" von Günterberg hilft ihrem Peter

veröffentlich am 21.10.2018 um 08.52 Uhr von Rainer Fehlberg

Das Billardteam der SG Rot-Weiß siegt nach äußerst spannendem Kampf gegen Milmersdorf.

Am Freitagabend ist Günterberg seinem Ruf als Billarddorf der Uckermark wieder voll und ganz gerecht geworden: Noch immer spielen sie als Einzige der Billardliga in der Dorfkneipe. Draußen vor der Tür parken unterdessen rund ein Dutzend Autos. Drinnen herrscht ziemlich fröhliches, aber auch ernstes(Billard-)Treiben. Die Ergebnisse werden – wie noch zu Kaisers und Erichs Zeiten - mit Kreide auf Schiefertafeln geschrieben – und anschließend – nachdem sie elektronisch erfasst sind – mit einem nassen Lappen ausgelöscht. Und dazu zapft die Wirtin auch ein gutes Bier. Aber die Spieler trinken vor allem Cola…

Billard wurde an diesem Abend auch gespielt – und zwar von der ganz spannenden Sorte. Der SV Rot-Weiß Günterberg I empfing die SG Milmersdorf I. Von der heimischen Presse zum Spitzenspiel der Liga hochstilisiert, ging es doch auch darum, ob die Gäste aus dem Ort mit der Straßen-Dauerbaustelle ihre weiße Weste als verlustpunktfreies Team bewahren können. Und bis zur Hälfte des Wettbewerbs sah es ganz so aus, als ob es gelingen könnte. Das erste Paar – Jürgen Reck (Günterberg) gegen Wolfgang Schulz (Milmersdorf) – lieferte sich einen packenden Kampf Mann gegen Mann auf Augenhöhe, bei dem sich Schulz mit 209 zu 207 Punkten behauptete. Der Milmersdorfer Frank Tamm erhöhte mit 194 Punkten den Gästevorsprung auf 24 Zähler gegen Andreas Ziebarth (172 Punkte), der wirklich nicht seinen besten Tag erwischte, aber wenigstens im zweiten Durchgang mit knapp hundert Punkten einigermaßen am Gegner dranblieb. Es sei alles reine Kopfsache, sagte sein Fan.

Nach der obligatorischen Bockwurst-Knacker-Pause drehte Heiko Schmidt – frisch gestärkt – so richtig auf und erzielte als Tagesbester sehr gute 231 Punkte. Für seinen Gegner Jörg Geste traf das mit dem schlechten Tag diesmal besonders zu: Der immer für deutlich über 200 Punkte gute Geste blieb bei für ihn mäßigen 178 stecken, was den Hausherren einen klaren Vorsprung bescherte.

Für Peter Kobus bestand die Aufgabe nun darin, diesen Abstand zu Frank Gnadt zu halten. Immer möglich, aber auch eine gefährliche Situation. Aber nun zeigt sich wieder das Billarddorf Günterberg: Ein Art Fan-Kurve – bestehend aus drei Damen – beklatschte , bejubelte und feuerte ihren Peter so an, dass der gar nicht anders konnte, als dem Ansturm von Gnadt (206 zu 190) zu widerstehen und den Heimsieg mit äußerst knappen 800 zu 787 Punkten zu sichern. Ein (kleiner) Anteil sollte den Damen an diesem Sieg gutgeschrieben werden.

Als Fazit könnte unter diesem spannenden Billardabend stehen: Möge die Billardszene von Günterberg erhalten bleiben und nicht durch irgendwelche Verhältnisse (Immobilien- oder Rauminteresse z. B.) kaputt gemacht werden. Es ist unser nationales Kulturgut, was es zu bewahren gilt.