Das besondere Fluidum der Günterberger Billardkneipe beflügelte
Greiffenberg festigt mit etwas Glück den 4. Tabellenplatz in der Liga.
Der 22. Spieltag der Kreisliga im Kegelbillard brachte das Nachbarschaftduell zwischen SV Rot-Weiß Günterberg I und SG Greiffenberg I. Wie bei echten Ortsderbys üblich, herrschte in der Billardkneipe von Günterberg eine tolle Atmosphäre. Um den Vergleich mit dem Fußball heranzuziehen: Die Billardkneipe ist wie ein Stadion ohne Laufbahn, ohne die obligatorische Glasscheibe. Die Fans sitzen nahe an den Tischen und jede Gefühlsäußerung, jedes begeisterte Klopfen nach einem guten Ball klingt in den Ohren der Spieler wie rauschender Beifall. Die einen steigern sich dadurch, die anderen werden nervös! Die Resultate werden wie früher – als es noch Dorfkneipen gab und in jeder Billard gespielt wurde - mit Kreide auf die Schiefertafel geschrieben. Zwischendurch zapft die Wirtin Christel Kurz ein frisches Bier – Super-Billarderlebnis – und kommentiert sachkundig das Geschehen an den Tischen: "Wird noch enge! Wird noch enge!" wiederholt sie mehrfach, leidenschaftlich und auch besorgt das Geschehen verfolgend.
An den Äußerungen der Wirtin konnte man ablesen, wie spannend dieser Wettkampf verlief: Nach insgesamt 350 von 400 Kugeln führte Günterberg mit 723 zu 709 Punkten; im letzten Paar hatte Peter Kobus beim Wechsel ein kleines Plus gegen den Greiffenberger Torsten Peters erkämpft. Zuvor wechselte die Führung in diesem Derby laufend. Nach zwei Paaren lagen die Hausherren mit 9 Punkten vorn: Wegen sehr guter 226 Punkten des Günterberger Altmeisters Jürgen Reck und trotz ausgezeichneter 251 Punkte vom Greiffenberger Spitzenmann Frank Westphal. Danach brachte Bernd Hagenbach sein Gästeteam mit 221 Punkten knapp mit 16 Punkten an die Spitze. Aber nach dem letzten Wechsel – als selbst die Wirtin so dunkle Ahnungen befielen – verlor ihr letzter Mann den Faden, sein Gegner kam nach schwächerem Beginn immer besser auf und machte Greiffenbergs Sieg mit 826 zu 784 Punkten perfekt. Damit gelang den Gästen die Revanche für die Niederlage in der Hinrunde. Sie sicherten sich ihren Anspruch auf wenigstens den vierten und vielleicht sogar auf den dritten Tabellenplatz in der Liga. Die Kugeln sind bekanntlich rund!
Keine Probleme gab es für die Spitzenteams der Liga: Mit über 350 Punkten Vorsprung distanzierte Lychen I den gastgebenden SV Boitzenburg II – dabei glänzte Lychens Sebastian Peykow mit 282 Punkten. Über 300 Punkte legte auch der Gerswalder SV I zwischen sich und Gastgeber SG Greiffenberg II. Damit standen sie im Fernduell den Lychenern kaum nach, ihr Bester war Wolfgang Klaffki mit 250 Zählern.
Deutlich spannender verlief die Begegnung von Lychen II mit dem Tabellendritten Pool & Kegel Templin, wie sich unschwer am Endergebnis von 762 zu 806 ablesen lässt. Damit verteidigten die Kurstädter ihrem 3. Tabellenplatz. Herbert Fischer von der Zweiten überzeugte mit 227 Punkten; an die vom Templiner Wieland Heide erzielten 236 Punkten ist man irgendwie gewöhnt.
Die Partie Milmersdorf I gegen Boitzenburg I sah die Heimmannschaft beim 754 zu 649 deutlich in Front; dabei überzeugte der Milmersdorfer Jörg Geste mit 226 Punkten, ansonsten passierte nichts Außergewöhnliches.
Beim Sieg von Milmersdorf II in Gerswalde gegen die dortige Zweite überzeugten die Gäste. Sie hatten den besten Spieler mit Christian Hoffmann, der 226 Punkten erzielte, in ihren Reihen und festigten ihre Anwartschaft beim 769 zu 669-Sieg auf den inoffiziellen Titel "Beste Zweite Mannschaft der Liga".
Die letzte Meldung gilt heute dem Lychener Spieler Kai Forth: Beim Nachholspiel Lychen I gegen Lychen II - die Erste gewann mit ganz starken 982 zu starken 834 Punkten und Sebastian Peykow erreichte dabei grandiose 309 Punkte - erzielte er mit 271 Punkten einen famosen Saisonrekord. Dabei machte er sich ein vorfristiges Geburtstagsgeschenk, denn am letzten Freitag wurde er 50! Wir gratulieren!