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Zwei Damen zeigten es den Kerlen

veröffentlich am 03.03.2019 um 21.11 Uhr von Rainer Fehlberg
Peggy Schmidt und Christiane Lange (v. l.) lieferten deutlich mehr Punkte zum Günterberger Sieg als ihre männlichen Kollegen.

Aber auch in Boitzenburg, Gerswalde und Greiffenberg war der Teufel los.

In Lychen fand das Nachholspiel zwischen der dortigen Zweiten gegen die Günterberger Reserve statt, ein Wettkampf von besonderer Bedeutung. Beide Konkurrenten sind Kandidaten für den (inoffiziellen) Titel "Beste zweite Mannschaft". Dafür galt es, sich eine gute Ausgangsposition zu schaffen. Aber noch etwas zeichnete diesen Spielabend aus: Er war Musterbeispiel für gelebte Parität, der Gleichbehandlung der Geschlechter – die gegenwärtig in vieler Munde ist, zum Beispiel auch in unserer Landesregierung. In der Kreisliga der Billardspieler wird sie aber nur in Günterberg vorgelebt. Mit Peggy Schmidt und Christiane Lange war das Günterberger Team – neben Thomas Schmidt und Rajko Klemcke - paritätisch besetzt. Und die beiden Damen konnten sich – übrigens einen Tag nach Weiberfastnacht - gut in Szene setzen. Peggy Schmidt – vorbildliche Präsidentin des Billardverbandes der Uckermark (BVU), das muss an dieser Stelle unbedingt erwähnt werden - erzielte mit 225 Punkten das beste Ergebnis ihres bisherigen (Billard-)Lebens, nahm ihrem Gegner 28 Punkte ab und legte so eine ausgezeichnete Grundlage für ihr Team. Ihre Geschlechtsgenossin Christiane konnte ihrem Kontrahenten Marc Wendland auch 24 Punkte abknöpfen, war zwar mit ihrem Resultat nicht ganz zufrieden. Aber sie hatten es den Kerlen gezeigt – und sie gab ihrem männlichen Kollegen Rajko Klemcke einen 35-Punkte-Vorsprung für den letzten Durchgang mit auf den Weg. Der wusste den beim äußerst spannenden Finale zum 686:709-Gästesieg zu sichern. So trugen die Damen entscheidend dazu bei, die Günterberger Position für das Ziel, beste zweite Mannschaft der Liga zu werden, zu halten und zu verbessern.

Am 20. Spieltag der Kreisliga - die ersten Mannschaften der Vereine trafen ausnahmslos auf ihre zweiten - erlebten die Boitzenburger eine Art (Billard-)Karneval. Die "Jecken" standen in der ersten Mannschaft: Sie verloren gegen ihre Zweite sensationell mit 716 zu 648 Punkten. Während Werner Müller als Starter (der Ersten) mit 179 Punkten noch einigermaßen im Soll lag, erlebten seine Mitspieler einen mehr oder weniger rabenschwarzen Tag. Der Kampfgeist der Zweiten obsiegte; wenn sie die ganze Saison so gespielt hätte, wer weiß, wo sie in der Tabelle stünden? Vorerst haben sie jedenfalls die rote Laterne des Letzten abgegeben.

Greiffenbergs vereinsinternes Duell brachte beim 935:706-Sieg der Ersten quasi Saisonrekorde am Fließband. Die 935 Punkte waren ein solcher, aber auch die 247 von Torsten Peters und die 235 von Bernd Hagenbach verdienten das Prädikat "Saison-Bestleistung". Besonders stark spielten die neuen Rekordler im zweiten Abschnitt, wo (fast) alle über sich hinaus wuchsen. Bemerkenswert auch die Leistung von Mike Petrautzki von der Zweiten mit 217 Punkten, die – typisch für diesen Greiffenberger Abend – ein Saisonrekord war!

Vereins- oder andere Rekorde purzelten in Gerswalde diesmal nicht. Aber: Die 1011 Punkte der Ersten waren ein großartiges Resultat; die Zweite erreichte 657 Punkte. Wieder bezwangen die Gerswalder die 1000-Punkte-Marke – Ausdruck eines großartigen Leistungsvermögens des Teams. Die Plätze 1, 3 und 5 in der Tageswertung – Matthias Schauseil mit 279, Marco Rieger mit 256 und Mario Zingelmann mit 243 Punkten – sprechen für sich. Zingelmanns Leistung an diesem Abend verdient besonders hervorgehoben zu werden, bei den drei anderen ist man es fast schon gewohnt.

Auch das Aufeinandertreffen der beiden Milmersdorfer Teams brachte einen Saisonrekord: Doch die 230 Punkte von Lothar Pahl reichten nicht, um die Erste beim 874 zu 651-Sieg ernsthaft in Schwierigkeiten zu bringen. Deren Ausgeglichenheit – zumeist ihr Erfolgsgeheimnis - unterstrichen die Akteure von Wolfgang Schulz (198 Pkt.) über Frank Tamm (212) und Jörg Geste (227) bis Frank Gnadt, der diesmal mit 237 Punkten ihr Bester war.