Templin gewinnt den "Matschullpokal" mit dem knappsten aller Siege
Billardspieler von Greiffenberg 2 wehrte sich dabei nach Leibeskräften.
Das sportliche Boitzenburg am letzten Sonnabend als die "Sporthochburg" der Uckermark zu bezeichnen, ist anhand dieser Fakten wohl nicht übertrieben: Auf dem Sportplatz kämpfte das einheimische Fußballteam gegen den Pinnower SV um die Tabellenspitze der Kreisoberliga. In der Spielstätte der Kegelbillardspieler des Vereins trafen sich auf dem Gutshof der Kegelbillardspieler von Pool & Kegel Templin und SV Greiffenberg 2, um den Kreispokalsieger der aktuellen Saison zu ermitteln. Bei den Billardspielern heißt dieser Pokal seit 23 Jahren "Matschullpokal". Benannt nach seinen Stiftern, den Boitzenburger Kaufleuten Siegfried (Billardfan seit "Urzeiten") und Annegret Matschull, die damit der Zeit weit voraus waren, denn erst viele Jahre später benannten zum Beispiel die Fußballer ihre Wettbewerbe nach Brauereien oder Autohäusern. Unterdessen ist schon das vierte Exemplar gestiftet worden, denn die anderen blieben nach mehreren Erfolgen (Gerswalde zwölfmal, Templin sechsmal !) planmäßig bei den Siegern.
Die Neuauflage des Pokals von 2018 bezeichnete Turnierleiter Axel Tesch als "eine ganz besondere, schließlich hatte es wieder einmal eine 2.Mannschaft bis in das Finale geschafft". Und Templin sann "auf Rache", hatten sie doch die Meisterschaft vergeigt, bei der sie alles in der Hand hatten. Unstrittig war also, dass Templin als Favorit ins Rennen ging und die Greiffenberger selbst sich nur Außenseiterchancen zubilligten. Aber ganz umsonst und chancenlos wollten sie auch nicht zum Finale gekommen sein. Jeder spielte - wie im Pokalmodus üblich - gegen jeden, sodass sich 16 kleine Zweikämpfe gegeneinander abspielten. Nach der Hälfte der Distanz von acht Paaren stand es 8:8. Es war festzustellen, dass sich die Underdogs aus Greiffenberg wacker schlugen. Selbst der 76jährige Wilfried Westphal hatte zwei Punkte zu ihrer bis dahin guten Bilanz beigetragen. Mit den Siegen im 9. und 10. Paar zogen die Favoriten vier Punkte davon. Die Fans, dass das wohl eine Vorentscheidung sei. Aber die Greiffenberger ließen nicht locker, und kämpften sich noch einmal heran, auch durch ihren heutigen Besten Maik Fankhauser, dem drei Einzelsiege gelangen. So stand es vor dem Ausgang der letzten Partie 15:15. Dem bewährten Sven "Buddel" Borde blieb es vorbehalten, durch einen Sieg gegen Senior Westphal den Pokal für die Templiner zu sichern. Die weiteren Pokalsieger sind Ralf Meden (sehr verlässlich mit drei Siegen wie Borde auch), Andreas Rösner (mit einem Sieg und einem Remis) und Heinz Zuchold (ein Sieg). Bei den Greiffenbergern eroberten (außer Fankhauser mit 6 Punkten), Westphal 4, Hans Georg Gellner 4 und Marcel Köhler einen Punkt für das sehr beachtliche Mannschaftsresultat. Die Präsidentin des Billardverbandes der Uckermark Peggy Schmidt lobte die spannende Auseinandersetzung des Pokalfinales, zeigte sich sehr angetan von den Leistungen in der Meisterschaft 2017/18 und deren dramatisches Finale mit drei punktgleichen Teams aus Gerswalde, Lychen und Templin, was es nie zuvor in der Geschichte der Liga gab. Den Siegerpokal überreichte sein Stifter Siegfried Matschull. Er zeichnete gleichzeitig für die gastronomische Betreuung der Spieler während des fast fünfstündigen Events verantwortlich, wo er auch zu Höchstform auflief. Die Turnierleitung lag in den bewährten Händen von Axel Tesch, der wieder alles mit Fingerspitzengefühl, Exaktheit (und dem Computer) meisterte.
Schon an den beiden kommenden kommenden Wochenenden wird - wieder in Boitzenburg - erneute uckermärkische Billardgeschichte geschrieben: mit der Senioren-Kreismeisterschaft am 28.April 2018 und eine Woche später mit der Einzel-Kreismeisterschaft der Männer.