Kreisauswahl gewinnt in einem Billardkrimi gegen ESV Lok Guben
Den Bundesligisten mit einem Punkt Vorsprung äußerst knapp in die Knie gezwungen.
Wenn Bundesliga auf Kreisliga trifft, dann ist das schon immer und überall ein außergewöhnliches Ereignis. So geschehen am letzten Wochenende, als der Billardverband der Uckermark den 6. der Bundesliga Kegelbillard ESV Lok Guben zu einem freundschaftlichen Wettkampf mit der Kreisauswahl eingeladen hatte. Die Neugier der Billardspieler und der wachsenden Fangemeinde war so groß, dass sich an die 50 Zaungäste im Sportlerheim Gerswalde drängelten, wo ansonsten so drei bis fünf Fans zu den Spielen kommen. Sie wollten Augenzeugen des Spektakels sein und sahen die besten Spieler der UM-Rangliste der letzten Saison mit Ausnahme des Lycheners Sebastian Peykow, der aus dienstlichen Gründen verhindert war. Und was sie erlebten, lässt sich mit den Worten Dramatik pur trefflich beschreiben. Der Startschuss in die neue Billardsaison war im wahrsten Sinne des Wortes ein Volltreffer.
Leider waren die Gäste nur mit vier Sportlern angereist. Ihr Team wurde daraufhin mit zwei Uckermärkern aufgefüllt, um die Parität zu sichern. Aber der Spannung des Wettkampfes trug dieser Umstand keinen Abbruch.
Schon im ersten Durchgang ging es zwischen Matthias Schauseil und dem Gubener Kai Piasecki beim 256 zu 251 Punkten zugunsten des Gerswalders spannend zur Sache. Das gab schon den richtigen Vorgeschmack für den weiteren Verlauf des Wettstreits. Kai Forth (Lychen) Ersatz für Peykow - und Frank Gnadt Spieler aus Milmersdorf, diesmal für Guben brachten im zweiten Paar eine gute Leistung. Gnadt entschied den Zweikampf mit 234 zu 211 Punkten für sich und brachte den Bundesligist in Front. Deren Bester an diesem Tag Glenn Pettke - erspielte im dritten Paar brillante 290 Punkte und wies den gewiss starken Gerswalder Wolfgang Klaffki (256 Punkte) in die Schranken. Zur Halbzeit ergab das die Führung des Bundesligisten mit 52 Punkten.
Frank Westphal (Greiffenberg) eröffnete die 2. Halbzeit für die Auswahl mit 242 Punkten. Sein Gegner, der zweite Ersatzmann für Guben, Heinz Zuchhold, schaffte für ihn sehr ordentliche 195 Punkte. Das ließ den Vorsprung für Guben auf 5 Punkte schmelzen. Im 5. Paar kämpften Wieland Heide (Templin) und Klauspeter Fischer gegeneinander und schenkten sich beim 247 zu 260 Punkten nichts. Guben zog auf 18 Punkte davon. Im letzten Paar spielte für Guben Andreas Zschörneck, der schon mehrfach die berühmte 300-Punkte-Marke geknackt hat und die Bestenlisten anführt. Er traf auf den Boitzenburger Helmut Zöphel, der mit den ersten 50 Stoß und 139 Punkten den Rückstand der Kreisauswahl fast egalisierte. Da der Meisterspieler nur 121 Zähler schaffte, führte Guben zu diesem Zeitpunkt noch mit ganzen zwei Punkten. Mit den zweiten 50 Stoß gelang Zöphel das Unglaubliche: Er ließ trotz der Hitze im Spiellokal - nicht ein bisschen nach, nahm seinem Gegner noch drei Punkte ab. So brachte er in diesem wahren Billardkrimi mit 263 zu 244 Punkten sein Uckermark-Team mit einem Punkt Vorsprung durchs Ziel. Der Jubel bei den Spielern der Kreisauswahl war grenzenlos, alle hatten tolle Einzel-Ergebnisse erzielt. Der Triumph über den Bundesligisten war das Resultat einer starken Mannschaftsleistung. Am Ende gab es das Versprechen, im kommenden Jahr zum Rückkampf in Guben anzutreten.